Pharmagroßhandel

Phoenix-Geschäfte mit Licht und Schatten

München - 19.12.2018, 14:45 Uhr

Der Vorstand der Phoenix group: 2018/19 rechnet Oliver Windholz, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharma SE, „mit einem Umsatzwachstum oberhalb der europäischen Pharmamärkte“. (Foto: PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG)

Der Vorstand der Phoenix group: 2018/19 rechnet Oliver Windholz, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharma SE, „mit einem Umsatzwachstum oberhalb der europäischen Pharmamärkte“. (Foto: PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG)


Die Geschäftsentwicklung des Mannheimer Pharmagroßhandelskonzerns Phoenix Group in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 ist ambivalent. Zwar legte das Unternehmen bei Umsatz und Gesamtleistung zu, auf der Gewinnseite musste der Konzern hingegen Abschläge hinnehmen.

Das Unternehmen selbst weist in einer Pressemitteilung darauf hin, in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 (Februar bis Oktober 2018) weiter gewachsen zu sein. Demnach stieg die Gesamtleistung gegenüber der Vorjahreszeit um 4,3 Prozent auf 24,4 Milliarden Euro. Der Wert setzt sich aus Umsatzerlösen und Warenumschlag gegen Servicegebühr zusammen. Der Umsatz des europaweit tätigen kurpfälzischen Gesundheitsdienstleisters legte den Angaben zufolge um drei Prozent beziehungsweise 555,8 Millionen Euro auf 19,1 Milliarden Euro zu. Der Anstieg sei insbesondere auf Umsatzanstiege in Osteuropa und Deutschland zurückgegangen, so die Phoenix Group.  

Mehr Molltöne weist dagegen die Ergebnisseite des Konzerns auf. So gab der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um gut neun Millionen Euro auf 323,6 Millionen Euro nach. Das Ebit, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, fiel mit 220,3 Millionen Euro sogar um mehr als fünf Prozent leichter aus. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Einmaleffekte im Zusammenhang mit Optimierungsprogrammen.  

Wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von DAZ.online mitteilte, gebe es keinen Zusammenhang zwischen der Abschwächung auf der Gewinnseite und der Mitteilung an Apotheker von Anfang November, wonach eine pauschale Konditionenkürzung bei Rx-Arzneimitteln von 1,2 Prozent sowie eine Tag-Belieferung weniger anstehe. Nach DAZ.online vorliegenden Informationen waren von Phoenix in den Schreiben an die Apotheken Kostensteigerungen als Grund für die Konditionenverschlechterung und Liefereinschränkungen genannt worden. Der Unternehmenssprecher bekräftigte nun, dass man keine Informationen zu Konditionen gegenüber Apothekern gebe.  

Ungeachtet der schwächeren Ertragsentwicklung konnte Phoenix in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres seine Eigenkapitalsituation gegenüber der Vorjahreszeit von 2,58 auf 2,72 Milliarden Euro verbessern. Die Eigenkapitalquote stieg damit von 30,1 Prozent auf 30,9 Prozent. Im dritten Quartal 2018/19 schloss das Unternehmen zudem die Übernahme des rumänischen Pharmagroßhändlers Farmexim S.A. und der landesweiten Apothekenkette Help Net Farma S.A ab. 

Für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 rechnet Oliver Windholz, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharma SE, „mit einem Umsatzwachstum oberhalb der europäischen Pharmamärkte“. Mit der Kombination aus organischem Wachstum und gezielten Akquisitionen setze Phoenix den Ausbau seiner Marktstellung in Europa fort. Zudem kündigte das Unternehmen an, die kürzlich bekanntgegebene Partnerschaft mit Payback im Sommer 2019 erweitern zu wollen. Demnach plane Phoenix, das Payback-Bonusprogramm mit der Phoenix-App „deine Apotheke“ zu verbinden.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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