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Brandenburger Medikamentenskandal
Lunapharm darf immer noch nicht umpacken
Das Ruhen der Herstellungserlaubnis für den Brandenburger Händler Lunapharm besteht weiterhin. Angaben zum Zeitraum wollte das Gesundheitsministerium dieses Mal nicht treffen. Der umstrittene Pharmahändler steht im Zentrum der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam, die derzeit Rechtshilfeersuchen an vier Länder gestellt hat.
Lunapharm bleibt vorerst ausgebremst: Am vergangenen Freitag wurde das Ruhenlassen der Herstellungserlaubnis erneut verlängert. Damit darf der in Mahlow ansässige Händler weiterhin nicht umpacken. Für wie lange der Herstellungsstopp dieses Mal gilt, ist noch nicht bekannt: „Weitere Auskünfte zum Fall können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben, um die Durchführung des schwebenden Verfahrens nicht zu gefährden“, erklärte ein Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums.
Großhandels- und Herstellungserlaubnis ruhen
Das Ruhen der Herstellungserlaubnis wurde seit dem Bekanntwerden des Medikamentenskandals wiederholt und in unterschiedlichen Zeitintervallen angeordnet. Zuletzt hatte das dem Ministerium unterstellte Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) am 7. September 2018 einen Bescheid zum Ruhen der Herstellungserlaubnis für drei Monate an das Unternehmen erlassen. Zuvor hatte das Brandenburger Gesundheitsministerium das Ruhenlassen der Herstellungserlaubnis am 6. August für einen Monat in die Wege geleitet.
Kontraste-Sendung
EMA-Dokument: Das internationale „Lunapharm-Netzwerk“
Illegaler Arzneimittelhandel
Lunapharm-Affäre
Auch das Verkaufen von Arzneimitteln ist Lunapharm derzeit untersagt: Seit dem 6. August ruht die Großhandelserlaubnis bis – zunächst – zum 6. Februar 2019.
Ermittlungen in Potsdam dauern noch an
Lunapharm steht im Zentrum der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam. Der umstrittene Händler wird verdächtigt, mutmaßlich gestohlene, hochpreisige Krebsarzneimittel in Verkehr gebracht zu haben. Während es zunächst um angebliche Schmuggelware aus Griechenland ging, haben sich die Ermittlungen auf weitere Länder ausgeweitet.
So hat allein die Staatsanwaltschaft Potsdam im Rahmen ihrer Zuständigkeit derzeit nach eigenen Angaben Rechtshilfeersuchen an Ägypten, Griechenland, die Niederlande und Tschechien gestellt. Die Ermittlungen sind komplex und könnten in Potsdam noch einige Monate dauern, teilte ein Sprecher mit.
Gibt es ein internationales Händlernetzwerk?
Das ARD-Magazin Kontraste, das den Skandal im Juli aufdeckte, spricht von einem „internationalen kriminellen Netzwerk“. In einer Sendung im Oktober veröffentlichte Kontraste ein Dokument der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), demzufolge 15 Länder und weitere Zwischenhändler aus Deutschland an mutmaßlich illegalen Handelswegen beteiligt sein könnten.
Multinationale Verflechtungen werden auch von offizieller Seite vermutet. So teilte das Bundesgesundheitsministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion vor einigen Wochen hin mit, dass die Brandenburger Behörden mit den Behörden in Großbritannien, Lettland, Polen, Italien, Zypern, Niederlande, Frankreich und Griechenland in Kontakt stünden.
2 Kommentare
Nichts kommt von nichts
von Pharmix am 11.12.2018 um 21:11 Uhr
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Lunapharm
von Gunter Kowalski am 11.12.2018 um 8:34 Uhr
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