Zur Rose Group

Übernahme von Apo-Rot-Versandgeschäft abgeschlossen

München - 31.10.2018, 10:15 Uhr

Hier werden die Apo-Rot -Kisten noch in Hamburg gepackt, künftig wird aus Holland versendet. (Foto: dpa)

Hier werden die Apo-Rot -Kisten noch in Hamburg gepackt, künftig wird aus Holland versendet. (Foto: dpa)


Der Übergang der Versandhandelsaktivitäten der Hamburger Apo-Rot-Apotheke an die Schweizer Zur Rose-Gruppe ist in trockenen Tüchern. Die DocMorris-Mutter meldete nun den Vollzug des Geschäftes.

Es ist der Abschluss eines vor rund fünf Monaten Monaten angekündigten Deals: Die Schweizer Zur Rose Group, nach eigenen Angaben Europas größte Versandapotheke, hat den Kauf des Arzneimittel-Versandgeschäftes der Hamburger Apo-Rot-Apotheke abgeschlossen. Wie Zur Rose nun mitteilte, sei der im Mai 2018 verkündete Deal unter Dach und Fach. Dieser stand unter anderem unter dem Vorbehalt der Wettbewerbsbehörden. Über die finanziellen Aspekte der Vereinbarung hatte Zur Rose nichts mitgeteilt. Bei der jetzigen Mitteilung handelt es sich um mehr als eine reine Vollzugsmeldung. Zur Rose baut damit seine Stellung im deutschen und europäischen Geschäft des Onlinehandels und Versands von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten weiter aus. „Mit diesem Schritt treibt die Zur Rose-Gruppe die Konsolidierung im größten europäischen Versandmarkt Deutschland weiter voran und baut ihre führende Marktposition in Europa konsequent aus“, so der Wortlaut aus der Zur-Rose-Konzernzentrale im Schweizerischen Frauenfeld. 

Das Versandgeschäft der „Apotheke am Rothenbaum“ stellt dabei einen durchaus beachtlichen Happen dar. Wie berichtet hat Apo-Rot 2017 im Versandgeschäft mit 780.000 Kunden einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielt und ist nach eigenen Angaben eine der „fünf erfolgreichsten deutschen Online-Apotheken“. Der Onlineversand von Apo-Rot soll künftig vom Standort der Zur-Rose-Tochter DocMorris im niederländischen Heerlen aus betrieben werden. Da nach früheren Angaben das Versandzentrum von Apo-Rot in Hamburg-Bahrenfeld mit seinen etwa 370 Mitarbeitern geschlossen wird, würden zahlreiche Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Vier stationäre Apotheken von Apo-Rot in Hamburg sowie 18 Partnerschaften mit weiteren Apotheken sollen hingegen erhalten bleiben.

Übernahme voll im Zeitplan

Bemerkenswert ist, mit welcher Präzision die Schweizer Ihre Strategie umsetzen und Zeitpläne einhalten. So hatte das Management den Vollzug des Apo-Rot-Geschäftes bis zum Ende dieses Jahres angekündigt – und nun geliefert. Ähnlich verhielt es sich bei den bisherigen strategischen Schritten – angefangen vom Börsengang im Jahr 2017 über den Erwerb von Eurapon und Vitalsana bis hin zum Kauf des spanischen Versandhändlers Promofarma im Sommer dieses Jahres. Auch die zuletzt angekündigte Übernahme des Medpex-Versandgeschäftes dürfte Zur Rose mit Schweizerischer Genauigkeit vollziehen. Von daher sollten Wettbewerber die Ankündigung der DocMorris-Muttergesellschaft, ihre europäische Marktposition konsequent ausbauen zu wollen, durchaus ernst nehmen.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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