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Pille und Thromboserisiko
Yasminelle-Prozess: Gericht rät zur Einigung, Bayer sieht keine Grundlage
Klägerin könnte sich eine Einigung vorstellen
Die Klägerin sowie ihr Anwalt sagten, sie könnten sich eine Einigung vorstellen. Wird der Prozess dennoch fortgeführt, dürfte die zeit- und arbeitsintensive Aufarbeitung grundsätzlicher Fragen auch für die Klägerin eine Belastung darstellen.
Bayer sieht keine Grundlage für Einigung oder Vergleich
Der Pharmakonzern hält laut dpa die in der Klage geltend gemachten Ansprüche für unbegründet: Für den Rechtsanwalt des Unternehmens gebe es keine Beweise, dass die Anti-Baby-Pille für die gesundheitlichen Probleme der Klägerin verantwortlich sei. Durch wissenschaftliche Daten sei bestätigt, dass von der Pille und dem Wirkstoff bei korrekter Einnahme nicht die Gefahr ausgehe, wie sie in der Klage genannt werde. Für eine Einigung oder einen außergerichtlichen Vergleich gebe es derzeit keine Grundlage, so der Rechtsanwalt.
Um die Verordnung der Pille für die Zukunft sicherer zu gestalten, hatte im Januar 2014 das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Rote-Hand-Brief zum Thema veröffentlicht: „Kombinierte hormonale Kontrazeptiva: Unterschiede hinsichtlich des Thromboembolie-Risikos unterschiedlicher Präparate“. Außerdem wurde eine Checkliste für die Verschreibung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva zur Verfügung gestellt.
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Wissenschaftliches Institut der AOK
Weniger Pillen mit hohem, aber mehr mit unklarem Risiko
Im Juni 2017 hat das BfArM schließlich Bilanz gezogen, was die ergriffenen Maßnahmen gebracht haben: Laut BfArM werden weniger „Pillen“ mit dem höchsten Thromboserisiko verordnet als noch vor einigen Jahren. Bedenklich ist allerdings, dass im selben Zeitraum die Zahl der Verordnungen der kombinierten, hormonellen Kontrazeptiva, deren Risiko noch nicht abschließend bewertet ist, stark zugenommen hat. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) kam bei einer Analyse der GKV-Verordnungsdaten zu oralen Kontrazeptiva zu ähnlichen Ergebnissen.
Vertrieben wird Yasminelle® heute durch die Bayer-Tochter Jenapharm. Diese hatte das „Woman’s Health-Portfolio“ im Januar 2014 von Bayer übernommen.
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