- DAZ.online
- News
- Apotheke
- „Schuster, bleib bei ...
Montgomery über impfende apotheker
„Schuster, bleib bei deinen Leisten“
Ist es im Rahmen der Arzneimitteltherapiesicherheit wirklich klug, dass Apotheker impfen? Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, erklärt beim aktuell in Berlin stattfindenden Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie: nein. Seiner Ansicht erhöht sich eine Impfquote durch Aufklärung und Vernunft - mitnichten aber durch Apotheker.
Derzeit dreht sich im Langenbeck-Virchow-Haus
der Berliner Charité alles um ein Thema „Patientensicherheit und Arzneimittel“. „AMTS kommt noch nicht flächendeckend
und in dem Maß an, wie wir uns das vorstellen“, eröffnete Professor Daniel Grandt den 5.
Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie. Denn noch immer könne man Patienten nicht sicher vor vermeidbaren Risiken
einer Arzneimitteltherapie schützen – und das, obwohl man Probleme analysiert habe und
auch Lösungsansätze kenne, erklärte der Chefarzt der Klinik
für Innere Medizin I am Klinikum Saarbrücken. Grandt kennt sich mit Arzneimittel- und Patientensicherheit
aus, er ist unter anderem Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und Gründungs- sowie Vorstandsmitglied des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).
Montgomery: Die Impfquote erhöht sich durch Aufklärung, nicht durch Apotheker
Ein Grußwort kam auch von Frank Ulrich Montgomery. Der Präsident der Bundesärztekammer möchte bei der Patientensicherheit „ein bisschen über neue Themen sprechen, von denen wir uns vor fünf Jahren noch nicht einmal vorstellen konnten, dass es sie überhaupt gibt“. Ihm brennt als allererstes ein Thema besonders unter den Nägeln: impfende Apotheker. „Ich bin Radiologe, ich würde nie wagen, zu impfen“, so Montgomery. Und weiter: „Ist es im Rahmen von AMTS wirklich klug, wenn man anderen medizinischen Kreisen den Zugang zum Impfen gewährt“?
Nach Montgomerys Ansicht ist es das nicht. Impfen sei eine Grundaufgabe der ärztlichen Tätigkeit. Dadurch dass Apotheker impften, seien Ärzte noch lange nicht hinsichtlich ihres Arbeitspensums entlastet. Auch das häufig angeführte Argument einer Verbesserung der Impfquote durch impfende Apotheker lässt Montgomery nicht gelten: „Die Impfquote wird nicht durch Apotheker gesteigert, sondern durch Vernunft und Aufklärung“, so der Ärztepräsident. Sein Fazit: „Schuster bleib bei deinen Leisten, und das Impfen bleibt in der Hand des Arztes“.
Vergangene Woche hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf dem Deutschen Apothekertag das Thema Impfen in der Apotheke ins Gespräch gebracht. Während Teile der Apothekerschaft für ein solches Angebot bereitstehen würden, sieht es die ABDA kritisch.
4 Kommentare
Impfen
von Ratatosk am 19.10.2018 um 14:38 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
An der Lebensrealität vorbei
von Stefan Haydn am 18.10.2018 um 21:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: An der Lebensrealität vorbei
von Dr. Stephan Hahn am 19.10.2018 um 9:43 Uhr
Impfen
von Conny am 18.10.2018 um 14:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.