Neuer Sammelband

Argumente gegen die Kürzungspläne der Honorargutachter

Süsel - 11.09.2018, 16:10 Uhr

Mit dem Sammelband „Neue Wege zur
Apothekenhonorierung“ sollen Apotheker Hilfe dabei bekommen, mit Politikern und Multiplikatoren über das Thema Apothekenhonorar zu sprechen. ( r / Foto: DAZ)

Mit dem Sammelband „Neue Wege zur Apothekenhonorierung“ sollen Apotheker Hilfe dabei bekommen, mit Politikern und Multiplikatoren über das Thema Apothekenhonorar zu sprechen. ( r / Foto: DAZ)


Die Zukunft der Apotheken hängt wesentlich von einer angemessenen Honorierung ab. Darum ist sie das Thema eines neuen Kompendiums mit dem Titel „Neue Wege zur Apothekenhonorierung“. Das Buch soll den Apothekern im Dialog mit Politikern und Multiplikatoren helfen, ihre Argumente zu vermitteln.

Das Buch soll den Apothekern im Dialog mit Politikern und Multiplikatoren helfen, ihre Argumente zu vermitteln. Der Sammelband enthält die wichtigsten Beiträge, die seit Dezember 2017 zur Apothekenhonorierung in der DAZ erschienen sind. Hinzu kommen einige besonders interessante Vorschläge, die seit 2015 publiziert wurden. DAZ-Wirtschaftsexperte Dr. Thomas Müller-Bohn hat die Texte als Herausgeber zusammengetragen und mehrere dieser Beiträge verfasst. Das Kurzgutachten von Dr. Heinz-Uwe Dettling mit dem Titel „Ganzheitlicher Versorgungsauftrag als Maßstab der Arzneimittelpreisregulierung“ ist zugleich eine Analyse des Versorgungsauftrags und eine juristische Replik auf das Honorargutachten, das die Agentur 2HM im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt hat.  

Die weiteren Texte in dem Buch stammen von Dr. Reinhard Herzog, Uwe Hüsgen, Ina Richling, Dr. Olaf Rose und Dr. Franz Stadler - alle bekannt als Autoren der DAZ. So ist ein interdisziplinäres Werk entstanden, das die Apothekenhonorierung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Rechtsprechung, Berufspolitik, Wissenschaft und Apothekenpraxis.

Argumente gegen Kürzungspläne

Im ersten Kapitel führt der Herausgeber in das Thema ein und beschreibt die offenen Fragen der Apothekenhonorierung. Die Beiträge im zweiten Kapitel zeigen die Schwächen des Honorargutachtens der Agentur 2HM aus pharmazeutischer und betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Gutachter hatten im Dezember 2017 massive Kürzungen der Apothekenhonorierung empfohlen. Das Buch soll Apothekern nun als Argumentationshilfe dienen und erklären, warum dieses Gutachten seine Aufgabe nicht erfüllen kann.

Konstruktive Vorschläge

Als wesentliches Problem erweist sich dabei, dass das Gutachten den Versorgungsauftrag unzureichend berücksichtigt. Dieser Versorgungsauftrag ist das Thema des dritten Kapitels. Er wird aus pharmazeutischer, betriebswirtschaftlicher und juristischer Sicht beschrieben und analysiert. Jedes Honorierungskonzept muss diesen Versorgungsauftrag berücksichtigen, wenn die Versorgung weiterhin flächendeckend und wohnortnah gewährleistet sein soll.

Das vierte Kapitel zielt auf eine zukunftsfähige Apothekenhonorierung. Es enthält einen Vorschlag von Müller-Bohn zur Anpassung des Festzuschlags auf Rx-Arzneimittel und Anregungen für ganz neue Konzepte von Hüsgen und Stadler wie eine „Kassenapothekerliche Vereinigung“ und ein „Kommissionsmodell“. Dann folgen praxisorientierte Vorschläge zur Weiterentwicklung der bestehenden Honorierung und für neue Honorarelemente. So beginnt das Buch mit der Kritik an den Kürzungsvorschlägen aus dem Honorargutachten und schließt mit konstruktiven Ideen. Außerdem enthält es Literaturhinweise und einen Rückblick auf Meldungen aus der DAZ und von DAZ.online über die jüngste politische Entwicklung zum Thema bis zum Sommer 2018.

Überblick für künftige Diskussionen

Damit bietet das Buch viele Anregungen für Diskussionen zur Apothekenhonorierung. Es wendet sich an alle, die einen Überblick über das komplexe Thema erhalten möchten. Besonders soll es Politikern und anderen Entscheidungsträgern bei der Suche nach angemessenen Antworten auf die Honorarfrage helfen.

Thomas Müller-Bohn (Hrsg.)

Neue Wege zur ­Apothekenhonorierung

Kritik und Alternativen zum ­Honorargutachten

190 S., Kartoniert

Format 17,0 × 24,0 cm, 39,80 Euro

ISBN 978-3-7692-7248-2

Deutscher Apotheker Verlag 2018



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