DPhG-Stellungnahme zur PTA-Ausbildung

PTA-Lehrkräfte: Längere Ausbildung nicht sinnvoll

Berlin - 07.09.2018, 17:15 Uhr

Die PTA-Ausbildung soll modernisiert werden. Aber wie? Darüber machen sich auch die Lehrkräfte an den PTA-Schulen Gedanken. (Foto: AKWL)

Die PTA-Ausbildung soll modernisiert werden. Aber wie? Darüber machen sich auch die Lehrkräfte an den PTA-Schulen Gedanken. (Foto: AKWL)


Wie kann die PTA-Ausbildung modernisiert werden? Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn eine Reform angekündigt hat, melden sich verschiedene Stimmen zu Wort. Unterschiedliche Meinungen gibt es dabei insbesondere zu der Frage, wie lange die Ausbildung künftig dauern soll. Die in der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft organisierten PTA-Lehrkräfte meinen: Länger muss sie nicht werden – entscheidend ist die Qualität.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bereits mehrfach erklärt, die PTA-Ausbildung reformieren zu wollen. Das stößt bei allen mehr oder weniger Betroffenen auf offene Ohren. Denn so viel ist klar: Die gesetzlichen Grundlagen für den PTA-Beruf sind angestaubt und passen in vielerlei Hinsicht nicht mehr zu den heutigen Anforderungen in der Apotheke.

Die ABDA bekundete umgehend, bei der Modernisierung mitreden zu wollen. Ebenso sieht sich die Apothekengewerkschaft Adexa für einen Input zu diesem Thema berufen, der Bundesverband PTA sowieso. Und auch die TGL Nordrhein meldete sich kürzlich mit Ideen zu Wort. Dabei fiel auf, dass es speziell zur künftigen Dauer der Ausbildung unterschiedliche Meinungen gibt.

Nun hat auch die Arbeitsgemeinschaft „Theoretische und praktische Ausbildung“ bei der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) eine Stellungnahme vorgelegt. In dieser DPhG-Arbeitsgemeinschaft haben sich PTA-Lehrkräfte organisiert. Sie halten eine Verlängerung der Ausbildung für nicht nötig. Und auch von einer dualen Ausbildung halten die Lehrer nichts.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme:

„Bei der Novellierung der PTA-Ausbildung soll eine Qualitätsverbesserung mit Blick auf die berufliche Praxis erreicht werden, indem die Ausbildungsinhalte schwerpunktmäßig verlagert und aktualisiert werden. Unerheblich ist dabei die Frage, ob ein Unterricht in fächergegliederter Form organisiert ist oder in der Lernfeldmethodik erteilt wird.

Die  Frage  der  Ausbildungszeitverlängerung wird  als  offen  angesehen.  Diskutiert werden eine 2,5-jährige Ausbildungszeit wie bisher, ebenso eine Verlängerung auf drei Jahre. Gegen eine Verlängerung der Ausbildungszeit in den Berufsfachschulen sprechen an vielen Schulen organisatorische Gründe und generell finanzielle Gründe. Entscheidend ist aber nicht die Ausbildungsdauer sondern die Qualität der Ausbildung. Somit halten wir eine Verlängerung der Ausbildungszeit für nicht notwendig und aus finanziellen Gründen für nicht sinnvoll.

Eine Dualisierung der Ausbildung führt zum Qualitätsverlust, deshalb lehnen wir sie ab. Ein(e) PTA als Dienstleister im Bereich Gesundheit/Pflege benötigt auch betriebswirtschaftliche und insbesondere naturwissenschaftliche sowie medizinische Grundkenntnisse. Diese können in der notwendigen Intensität nicht im Apothekenbetrieb vermittelt werden, weil die Apotheke aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sowie der Personalsituation diese Kenntnisse gar nicht vermitteln kann. Voraussetzung für eine duale Ausbildung wäre auch eine räumliche Nähe der PTA-Schulen zu den Praktikumsapotheken, die häufig nicht gegeben ist.

Für die Qualität der PTA-Ausbildung ist eine angemessene Finanzierung der PTA-Schulen unerlässlich.“

Nun muss sich zeigen, welche Vorschläge die Politik aufgreift. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht zumindest eines: Das Schulgeld für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen soll abgeschafft werden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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