Ein Arzneimittel, auf dem beispielsweise Viagra draufsteht, das
aber nicht von Pfizer, sondern aus einer illegalen Produktion stammt und zudem nicht, nicht nur oder
nicht die angegebene Menge Sildenafil enthält – das ist nach landläufiger
Meinung gefälscht. Solche Arzneimittel finden sich aber höchst selten in der legalen Lieferkette, sondern werden eher über ausländische, nicht genehmigte „Internetapotheken“ vertrieben.
Doch auch im Zusammenhang mit den Arzneimitteldiebstählen vor einiger Zeit in
Italien war von gefälschten Arzneimitteln die Rede. Das waren aber keine
Nachahmer aus illegalen Giftküchen, sondern Originalpräparate, die entwendet und über Zwischenhändler, zum Teil nach Manipulation, wieder in die legale Lieferkette eingeschleust
worden waren.
Auch Fälschungen des Hepatitis-C-Mittels Harvoni beschäftigten die Behörden. Hier stellte sich heraus, dass es sich um Tabletten handelte, die für den nicht-europäischen Markt hergestellt und von Gilead günstiger verkauft worden waren. Ein niederländischer Pharmahändler soll sie bei einem Kollegen
aus Portugal eingekauft haben. Obwohl beide Händler nach Informationen des
Bundesgesundheitsministeriums nicht im Besitz einer Großhandelserlaubnis
waren, bezog ein deutscher Großhändler die Präparate von dort. Und so kamen die Fälschungen in den deutschen Markt.
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