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Migräne-Antikörper
Erenumab in Europa zur Zulassung empfohlen
Wie wirkt Erenumab?
Erenumab verfolgt einen gänzlich neuen Ansatz in der Therapie der Migräne. Der Antikörper zielt nicht, wie Triptane und Ergotamin, auf das serotonerge System. Erenumab richtet sich gegen den Rezeptor von CGRP (Calcitonin Gene-Related-Peptide). Man geht heute davon aus, dass der Migränekopfschmerz Folge einer erhöhten Aktivität von Trigeminusneuronen ist, die durch Vasodilatation via CGRP, Stickstoffmonoxid (NO), Vasoaktivem Intestinalem Peptid (VIP) und Substanz P vermittelt werden. Hierdurch kommt es zur Stimulation afferenter C-Fasern und einer, unter anderem durch Prostaglandine vermittelten, perivaskulären Entzündung.
Die CGRP-Hypothese wird durch zwei Beobachtungen gestützt: So weisen Patienten während einer Migräne-Attacke erhöhte Spiegel an CGRP auf. Zudem sind Injektionen mit dem proinflammatorischen Neuropeptid in der Lage, bei Migränikern Anfälle auszulösen.
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Erenumab ist der erste Antikörper, der – zumindest in den Vereinigten Staaten – zugelassen ist und den CGRP-Ansatz verfolgt. Amgen vermarktet den CGRP-Rezeptor-Antikörper in den USA, während Novartis die Vermarktungsrechte für Europa besitzt. Doch auch andere Pharmaunternehmen setzen auf die CGRP-Hypothese: Teva forscht derzeit an Fremanezumab. Der Antikörper richtet sich direkt gegen CGRP und nicht, wie Erenumab, gegen den Rezeptor des Neuropeptids. Derzeit laufen Phase-III-Studien zu Fremanezumab. Weitere Antikörper, ebenfalls in Phase-III und direkte Neutralisatoren von CGRP, sind Galcanezumab von Eli Lilly und Eptinezumab aus dem Hause Alder Biopharmaceuticals.
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