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Influenzasaison 2018/19
Welchen Impfstoff empfiehlt die WHO für die nächste Grippesaison?
Apotheker und Ärzte, RKI und vor allem die Patienten kämpfen derzeit noch mit der aktuellen Grippe. Die WHO blickt bereits in die nächste Influenza-Saison. Wie sieht der Grippeimpfstoff 2018/19 aus? Enthält er im nächsten Jahr auch die Dreifachimpfung den Yamagata-Schutz?
Die WHO (Weltgesundheits-Organisation) hat ihre Empfehlung für die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs 2018/19 veröffentlicht. Diese Empfehlung gilt für die nördliche Hemisphäre, also die Nordhalbkugel, und somit auch für Deutschland. Was ändert sich, welche Grippevirus-Stämme bleiben gleich?
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Je ein Influenza A- und B-Stamm ändert sich
Die WHO macht „fifty-fifty“: Zwei Virusstämme bleiben gleich, und je einen Influenza-A-Virus und einen Influenza-B-Virus tauscht die WHO aus. Die Impfkomponenten gegen die derzeit dominierend zirkulierenden Viren, Influenza B Yamagata mit 72 Prozent und Influenza A(H1/N1)pdm09 mit 25 Prozent, bleiben gleich. Das macht durchaus Sinn: Vorläufige Ergebnisse, wie gut der aktuelle Grippeimpfstoff in diesem Jahr in Europa wirkt, hatte jüngst das Robert-Koch-Institut (RKI) publiziert. Das RKI schätzt die Wirksamkeit gegen Influenza A(H1N1)pdm09 auf 55 bis 68 Prozent, die gegen Influenza B auf 36 bis 54 Prozent.
Aktuelle Grippeimpfung schützt suboptimal vor A(H3/N2)
Eine Änderung nimmt die WHO hingegen bei der Komponente gegen Influenza A(H3/N2) vor. Vor diesem Grippesubtyp soll in der nächsten Saison A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016 (H3N2)-like-virus schützen. Singapore ersetzt also Hong Kong (A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)--like-Virus), der aktuell enthalten ist.
Die Experten der Weltgesundheitsorganisation begründen diesen Switch, dass der Singapore-Stamm besser vor den aktuell zirkulierenden Influenza A(H3/N2)-Viren schütze. Diese spielen in der jetzigen Grippesaison 2017/18 jedoch nur eine untergeordnete Rolle und lösen gerade einmal 3 Prozent aller nachgewiesenen Influenzainfektionen aus.
Nur 7 Prozent Schutz vor A(H3/N2)
Die Beobachtung, dass die im diesjährigen Impfstoff enthaltene Influenza A(H3/N2)-Komponente nur suboptimal schützt, hat auch das RKI gemacht. Die Grippeexperten gehen von einer Wirksamkeit von maximal 7 Prozent aus. Eine Anpassung dieser Komponente macht also Sinn.
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Auch eine Influenza B-Komponente möchte die WHO geändert sehen: Brisbane wird Colorado. B/Colorado/06/2017-like-virus (B/Victoria/2/87 lineage) soll in der kommenden Influenzasaison 2018/19 den B/Brisbane/60/2008-like-Victoria-lineage-virus-Stamm ersetzen. Laut WHO wird dieser Stamm aktuell in vielen Ländern nachgewiesen. Für Deutschland gilt das nicht – von allen Influenza-B-Viren entfallen 99 Prozent auf Yamagata, nur 1 Prozent auf die Victoria-Linie.
Nur der Vierfach-Grippeimpfstoff wird wohl Influenza B-Yamagata enthalten
Dem aktuellen dreifachen Grippeimpfstoff 2017/18 fehlt die Yamagata-Komponente. Das wird auch – folgt man den Empfehlungen der WHO – in der nächsten Grippesaison 2018/19 so sein. Warum ist das so? Wo doch gerade Yamagata für das Gros der diesjährigen Infektionen verantwortlich ist? Und erschwerend zwei Drittel der 32 Länder in der Europäischen Region ausschließlich mit dreifachen Grippevakzinen impfen? Tatsächlich setzen nur neun Staaten, darunter Deutschland, auch einen Vierfach-Grippeimpfstoff ein.
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Vierfach-Grippeimpfung bietet breiteren Schutz
Die WHO erklärt dazu, dass aktuelle Daten nicht genügten, um vorherzusagen, welcher der beiden B-Stämme dominieren werde. Allerdings könnte die in der Dreifach-Impfung enthaltenen Victoria-Komponente eine gewisse Kreuzimmunität gegen Yamagata vermitteln.
Nichtsdestotrotz ist sich die WHO eines potenziellen Mehrwertes der vierfachen gegenüber der dreifachen Grippschutzimpfung durchaus bewusst. Sie fordert die Länder auf, den Nutzen einer tetravalenten Influenzaimpfung zu berücksichtigen. Diese könne einen breiteren Schutz vor zirkulierenden Grippeviren bieten.
1 Kommentar
Influenza 2018
von Gerhard Kraft am 01.12.2018 um 7:48 Uhr
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