Ibuprofen

Flächendeckende Lieferengpässe bei Fiebersäften für Kinder

Berlin - 06.03.2018, 16:30 Uhr

Ausgerechnet in der Erkältungs- und Grippezeit geht den Herstellern der Ibuprofen Fiebersaft aus. (Foto: Schwanen Apotheke / DAZ.online)

Ausgerechnet in der Erkältungs- und Grippezeit geht den Herstellern der Ibuprofen Fiebersaft aus. (Foto: Schwanen Apotheke / DAZ.online)


Ausgerechnet in der Erkältungs- und Grippezeit geht den Herstellern der Ibuprofen-Fiebersaft aus. Derzeit gibt es für den vierprozentigen Ibuprofen-Saft immer wieder Lieferengpässe bei den Firmen. Auch bei  Nurofen® scheint es Lieferschwierigkeiten zu geben. Nach Angaben des Branchenverbandes Pro Generika und des Unternehmens Ratiopharm soll eine Rohstoffknappheit beim Wirkstofflieferanten die Ursache sein.

Apotheken in ganz Deutschland beklagen derzeit Lieferengpässe für die generischen vierprozentigen Ibuprofen-Säfte. Die Produkte sind in der aktuellen Erkältungs- und Grippesaison derzeit stark nachgefragt. Zudem bestehen auch einige Rabattverträge, wie beispielsweise für die Säfte von Ratiopharm und Zentiva (Ibuflam®), die nach Aussage eines Apothekers seit Wochen nicht lieferbar seien. Einige Apotheker haben inzwischen auch über Lieferschwierigkeiten bei Nurofen®-Saft berichtet. 

„In meinem Notdienst am vergangenen Samstag habe ich die Lieferengpässe verstärkt zu spüren bekommen. Wegen der Wintergrippewelle besteht eine starke Nachfrage, weshalb wir immer wieder switchen mussten “, berichtet ein Apotheker aus Baden-Württemberg. „Zur Zeit ist der vierprozentige Ibuprofen-Saft quasi komplett defekt, nur einzelne Flaschen oder der zweiprozentige Saft sind noch zu beziehen. Wir sind ständig am Ausweichen“, schildert ein Apotheker aus Hessen die Situation.

Lieferengpässe durch Rohstoffknappheit

DAZ.online hat bei einigen Firmen nachgefragt. So bestätigt das Unternehmen Ratiopharm den bestehenden Lieferengpass für seinen vierprozentigen Ibuprofensaft. „Hintergrund ist eine Rohstoffknappheit für Ibuprofen. Unsere Pharmafertigung ist auf die angespannte Situation eingestellt. Wir erhalten im April neue Ware. Sobald der neue Rohstoff bei uns eintrifft, wird unsere Pharmafertigung mit Hochdruck produzieren. Wir gehen deshalb auch heute davon aus, dass der Lieferengpass für Ibu-ratiopharm 40mg/ml Fiebersaft für Kinder in der Größe 100 ml nur temporär sein wird“, lautete die Auskunft des Generika-Herstellers. 

Auch den Recherchen des Verbandes Pro Generika zufolge scheint tatsächlich bei einem oder mehreren Wirkstoffherstellern der Rohstoff knapp geworden zu sein. In wenigen Wochen sollte der Rohstoff für die Ibuprofen-Säfte wieder verfügbar sein, teilte Pro Generika gegenüber DAZ.online mit.

Sanofi: Im Moment wieder lieferbar

Das Bad Vilbeler Pharmaunternehmen Stada begründet seine eigene Lieferunfähigkeit mit den Folgen der Lieferengpässe bei anderen Herstellern: „Seit Dezember konnten wir die verstärkte Nachfrage nach Ibuprofen-Saft, die aufgrund der Lieferengpässe anderer Hersteller entstanden ist, größtenteils bedienen. Leider hat diese erhöhte Nachfrage jedoch dazu geführt, dass auch unser Produkt momentan nicht lieferbar ist. Wir werden voraussichtlich Ende April wieder lieferfähig sein.“ 

Auch der Zentiva-Saft wurde in den letzten Wochen vermehrt nachgefragt. Laut Sanofi könnte sich die Liefersituation allerdings in Bälde entspannen: „Der Zentiva Ibuflam 4% Saft war letzte Woche kurzzeitig nicht lieferbar. Momentan steht der Saft wieder zur Verfügung. Die Großhändler werden diese Woche bestückt. Apotheken können seit heute wieder bei uns beziehen.“


Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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