PRAC-Empfehlung

Wie kann man einer Valproat-Exposition in der Schwangerschaft vorbeugen?

Stuttgart - 14.02.2018, 15:00 Uhr

Wenn auf eine Valproat-Therapie während der Schwangerschaft nicht verzichtet werden kann, soll die Behandlung unter fachspezifischer Betreuung fortgeführt werden. (Foto: emiliau / stock.adobe.com)

Wenn auf eine Valproat-Therapie während der Schwangerschaft nicht verzichtet werden kann, soll die Behandlung unter fachspezifischer Betreuung fortgeführt werden. (Foto: emiliau / stock.adobe.com)


Das empfiehlt der PRAC

Der PRAC empfiehlt ein neues Schwangerschaftsverhütungsprogramm. Dabei sollen die individuellen Umstände der Patientinnen berücksichtigt und gemeinsam mit der einzelnen Patientin ihre Gebärfähigkeit bewertet werden. Vor Therapiebeginn ist immer ein Schwangerschaftstest durchzuführen – bei Bedarf auch während der Therapie.

Die Patientinnen sollen grundsätzlich über die Risiken einer Valproat-Behandlung informiert und beraten werden. Es muss deutlich gemacht werden, dass während der gesamten Behandlungsdauer eine wirksame Schwangerschaftsverhütung notwendig ist. Die Behandlung muss mindestens jährlich fachärztlich kontrolliert werden.

Zusätzlich soll ein neues Bestätigungsformular eingeführt werden, um zu dokumentieren, dass die Patientinnen eine angemessene Beratung erfahren und verstanden haben. 

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Indikation bipolare Störung oder Migräne

Weil Valproat enthaltende Arzneimittel auf nationaler Ebene zugelassen wurden, dürfen sie in manchen Ländern auch bei bipolaren Störungen oder zur Migräneprophylaxe zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich darf Valproat aber während der Schwangerschaft bei einer bipolaren Störung oder Migräne nicht angewandt werden. Bei Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter darf Valproat nur zum Einsatz kommen, wenn die Bedingungen des neuen Schwangerschaftsverhütungsprogramms erfüllt werden  – das gilt auch für die Indikation Epilepsie.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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