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Kommentar zur ABDA-Informationspolitik
Schreiben statt Schweigen
Soll man über das Gutachten zur Apothekenhonorierung sprechen oder soll man es totschweigen, wie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt meint? Schweigen hilft auf die Dauer nicht weiter, sondern nur eine sorgfältige Analyse, entgegnet Thomas Müller-Bohn in einem Kommentar.
Die ABDA möchte die Inhalte des Honorar-Gutachtens, das im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde, nicht öffentlich diskutieren. Wenn man sich mit einzelnen Vorschlägen auseinandersetze, sei man schon mitten in einer Diskussion, die die ABDA nicht führen wolle. So hat es ABDA-Präsident Friedemann Schmidt beim Pharmacon in Schladming erklärt.
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Dies kann auch als Kritik an der DAZ und an DAZ.online verstanden werden, die sich intensiv mit dem Gutachten auseinandersetzen. Machen wir mit unserer detaillierten Kritik am Gutachten das Thema erst salonfähig? Schadet es den Apothekern, wenn wir genau nachweisen, wo und warum die Gutachter am System vorbei argumentieren und welche Argumente sie übersehen? - Nein, meine ich. Im Gegenteil, wir müssen diese Diskussion führen.
Denn
das Gutachten ist da und jeder, der seine Position davon bestätigt sieht, wird
sich künftig dort mit Argumenten bedienen - auch wenn diese noch so weit von
der Apothekenrealität entfernt liegen. Dass hochrangige Politiker sich bisher
nicht zum Gutachten geäußert haben, bedeutet derzeit gar nichts. Denn die
Politiker sind mit der Regierungsbildung beschäftigt und haben andere Themen
und Sorgen.
Krankenkassen verwenden das Gutachten
Dagegen sind Krankenkassenvertreter durchaus schon auf das Gutachten eingegangen, beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, in seiner Positionierung zum neuen Jahr in DAZ 2018, Nr. 1, S. 19. Selbst wenn ein neuer Bundeswirtschaftsminister das Gutachten ignorieren sollte, werden die Krankenkassen das nicht tun. Vielmehr droht den Apothekern, dass ihnen bei jeder künftigen Honorarforderung das Gutachten vorgehalten wird.
Sorgfältige
Analysen nötig
Es sei denn, es gelingt uns genau nachzuweisen, warum die Argumentationsweise des Gutachtens an den gestellten Fragen und an der Apothekenrealität vorbeigeht. Es reicht nicht zu sagen, dass es uns nicht gefällt. Wir müssen zeigen, warum es unhaltbar ist. Gegen das Gutachten sprechen pharmazeutische, betriebswirtschaftliche, gesundheitsökonomische und juristische Gründe. Viele davon wurden bereits in Beiträgen in der DAZ und bei DAZ.online angesprochen. Einige müssen noch genauer betrachtet werden und dies wird demnächst geschehen. Das dient nicht nur der Argumentation gegen das Gutachten, sondern auch der Suche nach neuen Antworten auf die Honorarfrage. Denn gerade weil das Gutachten die offenen Fragen nicht beantwortet, wird diese Diskussion weitergehen. Die Apotheker werden mit ihren Positionen dabei nur Gehör finden, wenn sie ihre Argumente verständlich und transparent darstellen. Doch dazu muss zu allererst genau gezeigt werden, warum das Gutachten seine Aufgabe nicht erfüllt - und das muss so deutlich geschehen, dass es auch die Kritiker der Apotheken einsehen.
15 Kommentare
Zu kurz gedacht....
von gabriela aures am 20.01.2018 um 11:36 Uhr
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Zukunft erleiden
von Christian Springob am 20.01.2018 um 10:22 Uhr
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Grundwissen für „Präsidenten“ ...
von Christian Timme am 19.01.2018 um 21:16 Uhr
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Gutachten
von Markus Junker am 19.01.2018 um 19:44 Uhr
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Zukunft
von Bernd Jas am 19.01.2018 um 19:05 Uhr
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Schweigen statt Schreiben
von Dr.Diefenbach am 19.01.2018 um 18:58 Uhr
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Wo ist der ABDA-TMB?
von Wagner am 19.01.2018 um 18:45 Uhr
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AW: Wo ist der ABDA-TMB
von Bernd Jas am 19.01.2018 um 18:54 Uhr
AW: Das Prinzip Apotheke
von Christian Rotta am 19.01.2018 um 19:01 Uhr
AW: Wo ist der ABDA-TMB ... den keiner braucht ... weil ...
von Christian Timme am 19.01.2018 um 22:30 Uhr
Aktion statt Reaktion!
von Ann-Katrin Kossendey-Koch am 19.01.2018 um 16:25 Uhr
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TMB
von Christian Giese am 19.01.2018 um 15:38 Uhr
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Meine Meinung
von Karl Friedrich Müller am 19.01.2018 um 14:56 Uhr
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ABDA
von Dieter Dosquet am 19.01.2018 um 14:28 Uhr
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Im Gegenteil
von Christiane Patzelt am 19.01.2018 um 13:34 Uhr
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