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Baden-Württemberg
Hätte Hüffenhardt eine Apotheke haben können?
Die Gemeinde Hüffenhardt ist deutschlandweit bekannt dafür, dass sie keinen Apotheken-Nachfolger fand – und für den Arzneimittelautomaten, den DocMorris in den Räumen der alten Apotheke eröffnete. Nun wurden aber Vorwürfe laut, dass es durchaus Apotheker gegeben habe, die sich in dem Ort niederlassen wollte. Was ist dran an diesen Gerüchten? DAZ.online hat nachgefragt.
Als die Apotheke in der 2700-Einwohner-Hüffenhardt vor einigen Jahren schloss, fand sich kein Nachfolger. Das zumindest behaupten bis heute Bürgermeister Walter Neff und die niederländische Versandapotheke DocMorris, die mit Unterstützung des Gemeinderats in den Apotheken-Räumlichkeiten einen Arzneimittel-Abgabeautomat eröffnete. Doch kurz vor der Bürgermeisterwahl, die am vergangenen Sonntag stattgefunden hat und bei der das Apotheken-Thema auch eine Rolle spielte, kamen Zweifel an dieser Darstellung auf. Denn Neffs Herausforderer Armin Hagendorn behauptete, dass der Bürgermeister durchaus einen Apotheker hätte haben können.
Nach den Recherchen von Lokalmedien und den Darstellungen Hagendorns wurden durchaus einige Apotheker in Hüffenhardt vorstellig – und zumindest einer hatte ernsthaftes Interesse, wie auch einem Artikel in der „Kraichgau Stimme“ zu entnehmen war. Denn der Hüffenhardter Alexander Artner entstammt einer Apotheker-Familie, und sein in Heilbronn als Pharmazeut tätiger Vater überlegte, eine Filialapotheke genau dort zu eröffnen, wo nun der geschlossene Automat von DocMorris steht.
Ortsansässiger Apothekersohn engagierte sich
DAZ.online hat bei dem Apothekersohn, der seinem Vater bei der Suche nach einem Ort für die Filialapotheke unterstützte, nachgefragt: „Ich habe persönlich mit verschiedenen Personen sehr detailliert die betriebswirtschaftliche Seite analysiert – über einen ausreichenden Zeitraum hinweg, der eine solide Bewertung der Situation zulässt“, erklärt Artner auf Nachfrage. Knackpunkt war auch nach Aussage seines Vaters Jürgen Peimann die Frage, ob das in Hüffenhardt ansässige Wohn- und Pflegezentrum als Kunde gewonnen werden kann.
„Damals sind wir zu der Entscheidung gekommen, dass sich die Apotheke tragen würde, wenn das Pflegeheim für einige Jahre eine wirtschaftliche Basis geben würde“, erklärt Apotheker Peimann auf Nachfrage. Wie schon zuvor von der „Kraichgau Stimme“ geschrieben, hätten er und sein Sohn Artner sich Unterstützung von Seiten des Bürgermeisters erhofft: Das Pflegezentrum ist zwar nicht in Gemeindehand, doch hätte dieser durchaus beim Aufbau einer Kooperation helfen können, argumentieren sie.
Aber hat es diese Hilfe und Unterstützung auch gegeben? „Unterstützung war und ist immer vorhanden“, erklärt Bürgermeister Walter Neff gegenüber DAZ.online – nur habe er nicht „garantieren“ können, dass die Zusammenarbeit mit dem Pflegezentrum wie gewünscht läuft. Der Umsatz durch das Zentrum sei „mit Sicherheit ein großer Faktor, um die Apotheke damals und auch weiterhin hier im Ort halten zu können“, erklärt er. „Wir wollten unbedingt den Apotheker im Ort halten“, sagt Neff.
3 Kommentare
Spende....?
von Kassensklave am 19.01.2018 um 7:33 Uhr
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Lokalpolitik goes Großkapital
von ratatosk am 18.01.2018 um 23:08 Uhr
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Der kleine Apotheken-Lackmustest im Musterländle ...
von Christian Timme am 18.01.2018 um 11:36 Uhr
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