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Eurapon
DocMorris steigt bei deutscher Versandapotheke ein
Der Schweizer Arzneimittel-Versandhändler Zur Rose setzt seine angekündigte Übernahme einer deutschen Versandapotheke in die Tat um: Die Tochtergesellschaft DocMorris ist eine Kooperation mit der Bremer Versandapotheke Eurapon eingegangen. Aufgrund des Fremdbesitzverbotes ist der Deal nur über Umwege möglich.
Die Konzentration auf dem deutschen Versandhandelsmarkt für Arzneimittel geht einen Schritt weiter. Wie vor einigen Monaten angekündigt, schlägt der Schweizer Versandhändler Zur Rose mithilfe seiner Onlineapotheke DocMorris erneut zu und steigt bei der deutschen Versandapotheke Eurapon ein. Weil in Deutschland das Fremdbesitzverbot gilt, ist keine direkte Übernahme des gesamten Unternehmens möglich. Doch Zur Rose und DocMorris gehen Umwege: Wie Zur Rose in einer Medienmitteilung näher erläuterte, ist DocMorris bereits jetzt eine Kooperation mit Kubilay Talu, dem Betreiber der Versandapotheke Eurapon, eingegangen. Bis zum Jahresende soll DocMorris den Teil von Eurapon übernehmen, der nicht direkt zur Apotheke gehört, nämlich die Eurapon Pharmahandel GmbH. Zur Rose zufolge ist dieser Unternehmensteil „ein wesentlicher Teil der Logistik sowie der Medikamentenbelieferung für das Eurapon-Versandgeschäft“.
Wie funktioniert der Deal trotz Fremdbesitzverbot?
Talu will schon jetzt mit DocMorris eng zusammenarbeiten. Eine Sprecherin von Zur Rose erklärte zu der Übernahme: „DocMorris hält sich an die im jeweiligen Land geltenden Vorgaben. Bei dieser Transaktion geht es um den Kauf eines pharmazeutischen Großhandels und gegebenenfalls später um die Aufnahme von Kunden auf deren ausdrücklichen Wunsch. Kubilay Talu wird zunächst seine Versandhandelskompetenz in die Kooperation mit DocMorris mit einbringen.“ Wie der Transfer der Kunden von Eurapon zu DocMorris genau funktionieren soll, erklärte die Sprecherin nicht. Allerdings teilte der Schweizer Konzern weiterhin mit, dass das Eurapon-Versandgeschäft langfristig in die Niederlande ziehen soll. Damit werde „ein Standort gewählt, der im europäischen Umfeld für eine international tätige Versandapotheke vorteilhaft“ ist.
Die Eurapon-Apotheke besteht aus mehreren Unternehmensteilen: Der Inhaber Kulibay Talu betreibt neben dem Logistikunternehmen Eurapon-Pharmahandel GmbH die Versandapotheke und zwei Offizin-Apotheken. Eigenen Angaben zufolge betreibt Eurapon auch ein Sterillabor, in dem der Versender Zytostatika herstellt. Eurapon
erzielte laut Zur Rose 2016 mit ihrem auf rezeptfreie Medikamente
ausgerichteten Versandgeschäft einen Umsatz von 52 Millionen Euro und wuchs in
den letzten drei Jahren „mit jährlich 30 Prozent deutlich über dem
Marktdurchschnitt.“ DAZ.online hatte am 2. Oktober 2017 über die
Akquisitionspläne von zur Rose berichtet und dabei Eurapon als einen der
möglichen Kaufkandidaten genannt.
Durch diese Akquisition werde die Zur Rose-Gruppe „ihre europäische Marktführerschaft weiter ausbauen.“ Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Über die finanziellen Aspekte wurde Stillschweigen vereinbart.
2 Kommentare
Super- es geht rund im Apothekenmarkt
von Sven Larisch am 18.10.2017 um 8:44 Uhr
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Doc Morris in Deutschlan
von Alexander Zeitler am 18.10.2017 um 1:42 Uhr
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