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Nach Gerichtsverfahren
DocMorris hat den nächsten Abgabe-Automaten im Visier
Die niederländische Versandapotheke DocMorris schließt die Eröffnung weiterer Arzneimittelautomaten nicht aus. Mit Blick auf den noch laufenden Rechtsstreit zum Hüffenhardter Automaten sagte Walter Oberhänsli, Chef des DocMorris-Mutterkonzerns Zur Rose, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass man einen neuen Versuch unternehmen werde. „Wir wollen auch in strukturschwachen Gegenden Menschen mit Arzneien versorgen, besonders wenn die Dorfapotheke – wie in Hüffenhardt – schließt."
Im April hatte DocMorris im baden-württembergischen Hüffenhardt seine Abgabestelle eröffnet und anfangs Rx- und OTC-Medikamente über den Automaten abgegeben. Nach einer Inspektion des Regierungspräsidiums musste das Unternehmen den Automaten jedoch wieder schließen. Nur kurze Zeit später eröffnete DocMorris dann erneut, diesmal allerdings nur, um OTC-Arzneimittel abzugeben. Doch auch die OTC-Abgabe wurde vom Landgericht Mosbach untersagt.
Der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg sowie mehrere Apotheker – teilweise unterstützt durch den Großhändler Noweda – waren gegen das Vorgehen der Niederländer vorgegangen und haben einstweilige Verfügungen erwirkt. Das Landgericht Mosbach bestätigte die Verstöße gegen die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) sowie das Arzneimittelgesetz. Die Ladenräume der alten Brunnen-Apotheke in Hüffenhardt, wo DocMorris den Automaten eingebaut hatte, sind vorerst also geschlossen. Ein Hauptsacheverfahren des LAV ist in Mosbach noch anhängig und wird am 30. November verhandelt.
Verwaltungsgericht muss zunächst Grundsatzfragen klären
Während DocMorris gegen die Mosbacher Entscheidungen keine Rechtsmittel eingelegt hat, hat der Versender gegen die Verfügung des Regierungspräsidiums beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe Klage erhoben. In diesem Hauptsacheverfahren gibt es bislang keinen Termin. Doch DocMorris setzt auf die baldige verwaltungsgerichtliche Klärung. In diesem noch laufenden Verfahren wolle man „elementare Rechtsfragen zu alternativen und digitalen Versorgungskonzepten“ klären lassen, die für die Arzneimittelversorgung gerade in ländlichen Gebieten wichtig seien, kündigte Zur Rose-Chef Oberhänsli an.
Wo und wann das nächste DocMorris-Projekt starten könnte, verriet Oberhänsli der dpa allerdings nicht. Dass die Niederländer den nächsten Automaten planen, bevor sie die von Oberhänsli erwähnten Grundsatzfragen vor Gericht geklärt haben, erscheint allerdings unwahrscheinlich. Dazu passend wies DocMorris-Vorstandsmitglied Max Müller auf Twitter darauf hin, dass die gerichtliche Klärung vor der Eröffnung weiterer Automaten erfolgen müsse.
Grundsätzlich hatte DocMorris aber schon nach der Schließung des Automaten in Hüffenhardt mitgeteilt, dass man an dem Konzept festhalte. Oberhänsli begründete den Kurs des Unternehmens gegenüber der dpa wie folgt: „Wir wollen auch in strukturschwachen Gegenden Menschen mit Arzneien versorgen.“
1 Kommentar
... mit Gewalt Volldampf voraus!
von Christian Redmann am 12.09.2017 um 14:08 Uhr
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