- DAZ.online
- News
- Politik
- Apotheker und Kassen ...
Zytostatika
Apotheker und Kassen landen wieder vor der Schiedsstelle
DAV wollte offenbar Fixhonorar für Zyto-Zubereitung
Aber warum konnten sich die Unterhändler beider Verbände
nicht einigen? An welchen Punkten sind die Verhandlungen gescheitert? Offiziell
haben sich sowohl der Kassenverband als auch der DAV bislang nicht zu den
Gründen geäußert. Hörte man sich in den vergangenen Wochen im Apothekerlager um, wurde klar, welche Ziele der DAV in den Verhandlungen verfolgte. Dem DAV
ging es dem Vernehmen nach darum, die unterschiedlichen Vergütungsbereiche der Apotheker weiter aneinander
anzupassen. Offenbar wollten die Apotheker erreichen, dass es nach dem neuen
Fixhonorar im Rezepturbereich auch für die Abgabe und Zubereitung von
Zytostatika ein pauschales Honorar gibt zuzüglich einer prozentualen Marge – so
wie im Bereich der Fertigarzneimittel. Der DAV wollte sich dazu nicht äußern. Ein Sprecher des Apothekerverbandes bestätigte lediglich, dass keine Einigung erzielt werden konnte und dass auch die Apotheker nach wie vor gesprächsbereit seien.
Auch der Kassenverband wollte sich zu einzelnen Forderungen der Apotheker und seinen eigenen Zielen bislang nicht äußern. Aus dem Krankenkassen-Lager heißt es allerdings, dass man diese Strategie der Apotheker mit aller Macht verhindern wollte. Die Krankenkassen protestierten bereits heftig, als das neue Fixhonorar im Rezepturbereich erhöht wurde, und wollen eine entsprechende Vergütungssystematik im Zyto-Bereich nun verhindern. Als Grund soll der GKV-Spitzenverband in den Verhandlungen erneut das Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) angegeben haben. Bis das Gutachten vorliegt, wollen die Kassen dem Vernehmen nach keiner neuen Vergütungssystematik im Apothekenbereich zustimmen.
Welche Ziele die Kassen in den Verhandlungen verfolgten, blieb zunächst unklar. Wann die Verhandlungen vor der Schiedsstelle starten, ist noch völlig ungewiss. Die GKV-Sprecherin sagte, dass der Kassenverband jederzeit für weitere Gespräche offen sei. Bis die Schiedsstelle wirklich eine Lösung festlegt, gibt es natürlich noch die Möglichkeit einer „außergerichtlichen“ Einigung beider Seiten.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.