DAZ.online: Was genau ist an den begleitenden Unterrichtveranstaltungen in
Hessen jetzt anders als vorher?
LAK Hessen: Um die hessischen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im
Praktikum noch besser auf die Praxis in der öffentlichen Apotheke vorzubereiten
haben wir die begleitenden Unterrichtsveranstaltungen noch deutlich praxisnäher
gestaltet. Schaut man in den Leitfaden für die Ausbildung im Dritten
Ausbildungsabschnitt der BAK (Musterausbildungsplan) ist zum Beispiel für die
Praktikumszeit in der öffentlichen Apotheke das
Thema „Darreichungsformen“ vorgesehen. Hier soll im Praktischen Jahr
erlernt werden, dem Patienten zu erklären, wie die einzelnen Darreichungsformen
funktionieren. Jedoch sind nicht immer alle verfügbaren Darreichungsformen als
Muster in jedem Praktikumsbetrieb vorhanden. Daher wollen wir die PhiPs in den begleitenden Unterrichtveranstaltungen unterstützen und haben den
Praxistag eingeführt, an dem nicht nur Frontalunterricht zu Darreichungsformen
und deren Anwendung durch den Patienten gehalten wird, sondern die PhiP
bekommen auch die Möglichkeit, viele davon selbst kennenzulernen und auszuprobieren.
DAZ.online: Wie genau läuft das
dann konkret ab?
LAK Hessen: Die PhiPs wurden in
sechs verschiedene Gruppen aufgeteilt und durchliefen zwischen halb neun und
achtzehn Uhr fünf verschiedene Stationen. Gestartet wurde mit Vorlesungen zu
den Themen COPD/Asthma (Inhalatoren), Erklärungsbedürftige Arzneiformen und zum
Praxisthema Medikationsmanagement/Medikationsanalyse mit Fallbeispielen.
Angeschlossen waren jeweils Gruppenphasen, in denen die PhiPs abwechselnd die
Stationen mit Insulinpens, Inhalatoren beziehungsweise sonstigen Devices wie
Ausblisterhilfen, Fertigspritzen, MedCoat®-Mustern und ähnlichem durchliefen.
Hier stand das „Ausprobieren“ an erster
Stelle. Die PhiP sollten ein Gespür
dafür bekommen, wie schwierig es oft auch für den Patienten sein kann, mit mehr
oder weniger bekannten Devices umzugehen. Informationsmaterial, Fach- und
Gebrauchsinformationen sowie nicht zuletzt fachkundige Hilfe durch die Betreuer
standen natürlich an jeder Station zur Verfügung. Dank der Unterstützung
zahlreicher Hersteller von Devices (Insulinpens, Inhalatoren, Fertigspritzen
etc.) hatten wir ausreichend Material zur Verfügung, um den vielen PhiP die in
Hessen ihre BU absolvieren den Praxistag zu ermöglichen.
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