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Anklage
Zyto-Apotheker soll Kassen um 56 Millionen Euro betrogen haben
Der Schaden soll mehr als 56 Millionen Euro betragen
Von den 61.980 Zubereitungen hat der Apotheker laut Staatsanwaltschaft 50.435 bei gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet. Da der Zyto-Apotheker in dem fraglichen Zeitraum 59 Mal über ein Apothekenrechenzentrum Rezepte abrechnen lies, geht sie von 59 Fällen gewerbsmäßigen Betrugs aus. Während zunächst eine Summe von 2,5 Millionen Euro kommuniziert wurde, erklärt die Staatsanwaltschaft nun, der errechnete Schadensbetrag allein für die gesetzlichen Kassen betrage 56 Millionen Euro – da alle der mehr als 50.000 Rezepturen mit einem Wert von durchschnittlich rund 1111 Euro für die Kassen auch aufgrund der Hygieneprobleme fehlerhaft und wertlos waren.
Bei der Ermittlung der zu Unrecht abgerechneten Rezepte hat die Staatsanwaltschaft „aus Verschlankungs- und Beschleunigungsgründen“ keine Privatrezepte und Sonderabrechnungen berücksichtigt, wie die Pressesprecherin gegenüber DAZ.online erklärt: Es hätte noch Jahre gebraucht, herauszufinden, welche der Rezepte tatsächlich wie bezahlt worden sind.
Die Anklageschrift, die dem Landgericht Essen bereits zugegangen ist, umfasst eine Liste aller 61.980 Rezepturen – und insgesamt 820 Seiten. Der Apotheker befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Er nahm – wie auch seine Anwälte auf Anfrage von DAZ.online – bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen Stellung.
Wie die Pressesprecherin gegenüber DAZ.online erklärte, haben in mindestens einer hohen zweistelligen Zahl auch Patienten oder Hinterbliebene Strafanzeigen wegen Körperverletzungs- und Tötungsdelikten erstattet.
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