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Arzneimittel-Lieferengpässe
Apotheker fordern mehr Transparenz in der Lieferkette
Was bedeuten Engpässe für die Apotheker
Doch was bedeutet dies nun konkret für die Apotheken? In erster Linie eine Herausforderung und zusätzliche Arbeit: Sie müssen nach Alternativen suchen, in anderen Apotheken nachfragen oder direkt beim Hersteller sowie mit den Verordnern Rücksprache halten. Einige Apotheken begegneten den Engpässen auch mit der Herstellung von Rezepturarzneimitteln. Laut AMK-Umfrage gaben 48 Prozent der Krankenhausapotheken und 17 Prozent der öffentlichen Apotheken an, im genannten Zeitraum bis zu vier Rezepturen angefertigt zu haben.
Etwa 90 Prozent der Krankenhausapotheken und 48 Prozent der öffentlichen Apotheken gingen zudem mindestens einmal innerhalb der letzten drei Monate den Weg über einen Arzneimittel-Einzelimport nach § 73 Arzneimittelgesetz. 100 Prozent der Krankenhausapotheken und 95 Prozent der öffentlichen Apotheken erhöhten zudem die Bevorratung mit relevanten Arzneimitteln.
Wie können Apotheken entlastet werden?
Die AMK kommt zu dem Schluss: Apotheken ist es zu verdanken, dass die häufig auftretenden Lieferengpässe relativ selten relevante Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Doch wie können die Apotheken entlastet werden? Dazu müssten bestehende Maßnahmen wie Meldepflichten ausgebaut und neue Kontrollen eingeführt werden, meint die AMK. Sie begrüßt, dass infolge des nach dem Pharmadialogs eingeführten Jour Fixe zum Thema Arzneimittelengpässe schon einiges geschehen ist. So gibt es nun eine Liste versorgungsrelevanter Engpässe auf der BfArM-Webseite. Und zusätzlich zu den neuen Meldeverpflichtungen durch das Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz an Krankenhäuser hat das BfArM nunmehr Zulassungsinhaber weiter in die Pflicht genommen: Sie müssen Lieferengpässe nun etwa melden, wenn es schon in der Vergangenheit einen Versorgungsengpass gab. Das gleiche gilt für versorgungsrelevante Wirkstoffe, für die es nur drei oder weniger Hersteller gibt.
Die AMK will aber noch mehr: Insbesondere öffentliche Apotheken müssten frühzeitig, umfassend und transparent über absehbare kurz- und längerfristige Engpässe informiert werden.
Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sieht durch die Studie belegt, dass Apotheken großen Mehraufwand treiben, um Versorgungsengpässe möglichst zu verhindern und die Therapietreue der Patienten sicherzustellen. „Aber die Situation wird zusehends problematisch“, mahnt er. „Mehr Transparenz in der Lieferkette sowie Rabattverträge der Krankenkassen mit mindestens zwei pharmazeutischen Herstellern pro Wirkstoff könnten helfen.“
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