Haushalt für 2018

ABDA will Mitgliedsbeiträge um 3,7 Prozent erhöhen

Berlin - 29.05.2017, 15:20 Uhr

Mehr Geld aus Kammern und Verbänden: Nach Informationen von DAZ.online sollen die Beiträge der ABDA-Mitgliedsorganisationen für die Berliner Standesvertretung 2018 erneut steigen. (Foto: dpa)

Mehr Geld aus Kammern und Verbänden: Nach Informationen von DAZ.online sollen die Beiträge der ABDA-Mitgliedsorganisationen für die Berliner Standesvertretung 2018 erneut steigen. (Foto: dpa)


Auch im kommenden Jahr wird die ABDA voraussichtlich mehr Geld von ihren Mitgliedsorganisationen verlangen. Nach Informationen von DAZ.online sollen die Einnahmen aus den Kammern und Verbänden um 3,7 Prozentpunkte erhöht werden. Die ABDA will im kommenden Jahr drei neue Stellen schaffen, eine davon auf EU-Ebene in Brüssel.

In den kommenden Tagen dürften die 34 Mitgliedsorganisationen der ABDA Post aus Berlin bekommen. Darin enthalten: der Haushaltsentwurf für das Jahr 2018. In den vergangenen Monaten war der Haushalt 2018 in den ABDA-Gremien besprochen worden: Ein erster Entwurf kam aus der ABDA-Geschäftsführung selbst, wurde dann im Haushaltsausschuss besprochen. Schließlich besprachen ihn in den vergangenen Wochen auch der 13-köpfige Geschäftsführende Vorstand der ABDA sowie der Gesamtvorstand, zu dem die Präsidenten und Vorsitzenden aller Kammern und Verbände gehören.

Das Papier, auf das sich die Spitzenfunktionäre nun verständigt haben, soll dem Vernehmen nach erneut eine Budgetsteigerung vorsehen. Insgesamt sollen der ABDA im kommenden Jahr rund 18,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Finanziert werden soll die Steigerung auch durch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Die Beiträge der Kammern und Verbände sollen um 3,7 Prozentpunkte anwachsen, das entspricht einem Plus von mehr als 620.000 Euro. Wie hoch die Mehrbelastung der einzelnen Kammern und Verbände ausfallen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Fest steht, dass die ABDA-Mitgliederversammlung den Haushaltsentwurf Ende Juni beschließen soll.

Neuer Apotheker-Lobbyist in Brüssel

Der Hauptteil der neuen Gelder soll in die Personalausgaben fließen. Denn offenbar plant die ABDA für das kommende Jahr drei neue Stellen aufzubauen: Erstens soll im Europa-Büro der ABDA die Stelle für einen neuen Lobbyisten geschaffen werden. Bislang arbeiten im Brüsseler Büro Jens Gobrecht und seine Mitarbeiterin Claudia Scharl. Die ABDA scheint aber zu erkennen, dass der Einfluss europäischer Gesetzgebungsverfahren und Rechtsprechungen auf das deutsche Apothekenwesen zunimmt und will nun eine weitere Vollzeitstelle schaffen. Des Weiteren soll eine neue Vollzeitstelle im Bereich Finanzen, Verwaltung und Personal geschaffen werden. Auch im Bereich Pharmazie von Christiane Eckert-Lill soll es Zuwachs geben.

Dem Geschäftsbereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit soll dem Vernehmen nach ein ähnliches Budget zur Verfügung stehen wie im laufenden Geschäftsjahr. Für 2017 hatte die ABDA für den Geschäftsbereich von Reiner Kern 3,67 Millionen Euro eingeplant. Die Steigerung gegenüber 2016 war unter anderem damit zu erklären, dass die ABDA vor einigen Monaten Nico Klemm eingestellt hat, der bei der ABDA ein eigenes Nachrichten-Portal („Newsroom“) etablieren soll. Für die Mehrausgaben, die durch die PR-Kampagne nach dem EuGH-Urteil entstanden sind, wird wohl keine nachträgliche Budgeterhöhung notwendig sein. Dem Vernehmen nach hat die ABDA für die Finanzierung dieser Maßnahmen ins eigene Vermögen gegriffen.

Schon für das laufende Jahr hatte die ABDA übrigens ihre Beitragsforderung angehoben. Im Vergleich zu 2016 mussten die 34 Kammern und Verbände 3,3 Prozent mehr für die Berliner Standesvertretung ausgeben. 2016 hatte der ABDA-Haushalt noch bei 17,2 Millionen Euro gelegen.

Die ABDA wollte sich zu dem Haushaltsentwurf gegenüber DAZ.online nicht äußern. 


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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7 Kommentare

Schulstoff Mathematik 7. Schuljahr

von Friedemann Ahlmeyer am 30.05.2017 um 16:33 Uhr

Es gibt einen Unterschied von Prozentpunkten und Prozent. Lernte meine Tochter gerade auch in der 7.Klasse im Mathematikunterricht.
Zur Verdeutlichung: Ein Beitragssatz steigt von 10% auf 12% und somit um 2 Prozentpunkte, welche aber einen Anstieg von 20 % bedeuten.

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Haushalt

von Dr.Diefenbach am 30.05.2017 um 10:14 Uhr

Als Mitglied des LAK Haushaltsausschusses muss ich dann aber verlangen dass ich erstmal Auskunft über den Erlös aus dem Verkauf des Apohauses in der Jägerstrasse bekomme.Wir haben ja immer wieder die Diskussion und diese Steigerung ist ja nicht gerade klein

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Verhältnismäßigkeit oder die Leichtigkeit der Stammtischargumente

von Bernd Jas am 29.05.2017 um 22:39 Uhr

Da ruft ein Artikel über die Erstattung bzgl. Homeopatika fast 80 Kommentare hervor und die unbändigen Diskussionen geraten außer Rand und Band.
Die Wichtigkeit unserer Standeslosigkeit ist uns egal. Ob 3,7 oder 8%, was soll's; es sind ja Pflichtbeiträge die angeordnet sind.
Zahle mer halt.

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Kommunikation

von Rita Längert am 29.05.2017 um 18:37 Uhr

heisst anscheinend, die einen (Budenbesitzer) zahlen und die anderern (z.b. Pressesprecher) schweigen, Hauptsache die Kohle stimmt. 3,67 Mio für was????

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Kommunikation

von Martin Didunyk am 29.05.2017 um 19:00 Uhr

Wir kritisieren innerhalb des Berufsstandes die Strukturen der EU Administration, Bürokratie und des Lobbyings - ernähren aber selbst Player des EU Establishments.

Unsere Handlugsmuster sind Old fashioned, wenig progressiv und leider auch wenig erfolgreich.
Ob diese Strategien durch mehr Mittel erfolgreicher werden ?
Egal, machen wir es wie immer, zuerst mehr bezahlen ohne Fragen stellen zu dürfen, warum ?
Wie immer, ohne Ziele und Festlegungen ....
Wie immer ohne bekannte Ziele, denn dann gibt es keine Enttäuschungen oder gar Rufe nach personellen Neubesetzungen.

Kommunikationsverhalten

von Martin Didunyk am 29.05.2017 um 17:40 Uhr

Ist es üblich, dass sich die Spitzenorganisation der Apothekerschaft bezüglich der Budget Planung nicht zum führenden Medium der Branche - die sie finanziert - äußert ?

Das ist eine mutige Kommunikationsstrategie!!!

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Nach all den Erfolgen diese Forderung ?

von Martin Didunyk am 29.05.2017 um 17:34 Uhr

Ah...
Weil ABDA Aufstellungen bisher so erfolgreich waren, vergrößern wir die Top Mannschaft unserer Performer.

Wann finden wir alle genug Mut um unseren Verbänden ein klares NEIN zu ABDA Wünschen mitzuteilen?
Wann sind wir emanzipiert genug, um berufspolitischen Pluralismus zu fordern, statt eines alternativlosen Diktats einer in die Jahre gekommenen,vom Erfolg zum Erfolg eilenden, Spitzenorganisation ?

Wäre eine schlankere, günstigere Organisation oder einige davon nicht die bessere Lösung für uns ?

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