Therapie, Resistenz und Pipeline

Infektionen mit Klebsiella pneumoniae

Stuttgart - 03.05.2017, 17:00 Uhr

Klebsiella pneumoniae: Erreger von Sepsis und Pneumonien, insbesondere bei Carbapenemresistenz fehlen häufig Antibiotika. (Foto: dpa)

Klebsiella pneumoniae: Erreger von Sepsis und Pneumonien, insbesondere bei Carbapenemresistenz fehlen häufig Antibiotika. (Foto: dpa)


Die Killerkeime aus dem Frankfurter Universitätsklinikum machen dieser Tage von sich reden. Gemeint mit dem Killerkeim ist der Erreger Klebsiella pneumoniae. Zwei Patienten sind in Frankfurt verstorben – ob an der Infektion oder einer primärem anderen Erkrankung, ist unklar. Dennoch rücken problematische hygienische Verhältnisse und eine kritische Zunahme von Antibiotikaresistenzen aktuell verstärkt in den Fokus. DAZ.online schafft eine kurzen Überblick über Resistenzen und aktuelle Therapien. Was sagt die pharmazeutische Pipeline bei Carbapenem-resistenten Klebsiellen?

Das Thema um Antibiotikaresistenzen ploppt in regelmäßigen Abständen in den Medien auf. Anlass ist meist ein neuer Killerkeim, der Todesopfer fordert oder hygienische Bedingungen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, die für aufsehen sorgen. Derzeit konzentriert sich das Interesse um Klebsiella pneumoniae, ein gramnegatives Stäbchenbakterium, das zur Familie der Enterobacteriaceae gehört. Und auch hier sind zwei mit Klebsiella pneumoniae verstorbene Patienten der Uniklinik Frankfurt am Main Auslöser der medialen Diskussion.

Neben Klebsiella umfassen Enterobacteriacea weitere Gattungen wie Citrobacter, Enterobacter, Proteus, Salmonella, Serratia, Shigella und Yersinia. Insgesamt zeichnen Enterobakterien für rund 30 Prozent aller Krankenhausinfektionen in Europa und den USA verantwortlich. Klebsiella pneumoniae ist nur fakukltativ pathogen. Als normaler Bewohner der menschlichen Darmflora, sind Klebsiellen bei immunkompetenten Menschen unproblematisch. Bei immundefizienten Patienten hingegen kann das Bakterium schwere Pneumonien, Harnwegsinfekte oder gar eine Sepsis auslösen.

Klebsiellen übertragen sich von Mensch zu Mensch und können beispielsweise auch durch kontaminierte Hände von medizinischen Personal von einem Patienten an einen anderen weitergegeben werde. Seltener ist eine Ansteckung über kontaminierte Oberflächen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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