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Baden-Württemberg
Apotheker planen digitale Rezeptsammelstelle
In Baden-Württemberg wirbelt DocMorris den Apothekenmarkt derzeit mit einem Video-Abgabeautomaten auf. Doch die Apotheker tüfteln bereits an einer Antwort: Nach Informationen von DAZ.online plant der Landesapothekerverband Baden-Württemberg eine digitale Rezeptsammelstelle. Die „e-Rezeptsammelstelle“ soll die Arbeit des Apothekers erleichtern. Langfristig sollen sich Kunden auch an der Rezeptsammelstelle beraten lassen können.
In Baden-Württemberg könnte in den kommenden Jahren der Kampf um die Zukunft des Apothekenmarktes ausgetragen werden: DocMorris hat in dem Örtchen Hüffenhardt in der vergangenen Woche einen Video-Abgabeautomaten eröffnet. Nach der Schließung durch eine Behörde nahm die niederländische Versandapotheke das Gerät am gestrigen Mittwoch wieder in Betrieb, allerdings nur mit OTC-Arzneimitteln. DocMorris will schon bald aber auch wieder Rx-Medikamente abgeben. Das Regierungspräsidium will der OTC-Abgabe vorerst nicht widersprechen.
Wie nun bekannt wird, hat der Landesapothekerverband Baden-Württemberg von DAV-Chef Fritz Becker in den vergangenen Monaten bereits an einer Antwort auf diese Entwicklung gebastelt. Beim gestrigen DAV-Wirtschaftsforum erwähnte Becker, dass er in seiner Heimat schon bald Konzepte vorstellen werde, mit denen sein Verband auf die Entwicklung reagieren wolle – auch um zu zeigen, dass die Apotheker durchaus an digitalen Lösungen arbeiten können, die die Abgabe durch die Apotheke vor Ort miteinbeziehen.
DAV-Chef Fritz Becker plant die e-Rezeptsammelstelle
Ein Sprecher des LAV BaWÜ bestätigte gegenüber DAZ.online nun, dass der Verband gemeinsam mit einem Technologiepartner an einer „digitalen Rezeptsammelstelle“ arbeite. Ziel des Konzeptes soll es sein, dass die Übermittelung der Rezepte von der Eingabe des Kunden zum Apotheker elektronisch erfolgt. Der Patient soll sein Rezept also wie gehabt in die Rezeptsammelstelle eingeben. Das Gerät digitalisiert das Rezept dann und sendet es an den Apotheker, der die Auslieferung so schneller vorbereiten kann. „Der Apotheker erspart sich so eine Tour“, erklärte der Verbandssprecher.
Der Verbandssprecher ergänzte, dass das Konzept auf der klassischen Rezeptsammelstelle, also dem Briefkasten beruhe. „Es handelt sich hierbei nicht um einen Abgabeautomaten wie bei DocMorris. Vielmehr muss der Apotheker das Original des Rezeptes auch nach wie vor abholen. Durch die Digitalisierung kann er die Bestellung aber schneller bearbeiten. Dadurch profitiert auch der Patient“, erklärte der Sprecher.
Noch ist nicht klar, wann in Baden-Württemberg die erste digitale Rezeptsammelstelle ans Netz gehen soll. Man arbeite derzeit noch an technischen Lösungen, es gehe auch um Patent-Angelegenheiten, erklärte der Verbandssprecher. Langfristig ist allerdings schon eine Erweiterung der e-Rezeptsammelstelle geplant: Neben der puren Rezept-Abgabe-Funktion soll dann auch eine „Dialogkomponente“ eingebaut werden, der Kunde soll sich also mit dem Apotheker verbinden und beraten lassen können. Wie genau diese Lösung funktionieren soll, wollte der Verbandssprecher noch nicht verraten.
4 Kommentare
Wenn schon e & digital ... dann gleich eine DAV- Kommissionierer-Sammelstelle ...
von Christian Timme am 29.04.2017 um 11:00 Uhr
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Nicht nur reagieren sondern verstärkt agieren ...
von Christian Timme am 28.04.2017 um 3:33 Uhr
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HIER ...
von gabriela aures am 27.04.2017 um 12:14 Uhr
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AW: wir tüfteln...
von Susanne Wagner-Schröer am 28.04.2017 um 1:26 Uhr
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