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- Verkehrsabgase erhöhen ...
„Die Risikosteigerung mag moderat erscheinen“, schreiben die Wissenschaftler. „Sie bedeutet aber, dass 7 bis 11 Prozent der Fälle von Demenz bei Anwohnern von Hauptstraßen den Verkehrseinflüssen zuzuschreiben sind.“ Den Einfluss der beiden Schadstoff-Gruppen Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub mit einem Durchmesser bis zu 2,5 Mikrometer (PM2,5) überprüften sie durch Schätzungen anhand von Satellitenbildern und mathematischen Modellen. Demnach können diese Stoffe den Effekt nicht vollständig erklären. Weitere Schadstoffe in der Luft oder Faktoren wie Lärm müssten eine Rolle spielen, schreiben die Autoren. So weise etwa eine deutsche Studie auf eine Verbindung zwischen Lärm und kognitiven Störungen hin.
In einem Kommentar geben Lilian Calderón-Garcidueñas von der University of Montana in Missoula und Rodolfo Villarreal-Ríos aus Mexiko-Stadt zu bedenken, dass die genauen Faktoren in der Belastung durch Straßenverkehr noch nicht bekannt seien. „Unabhängig von den genauen Eigenschaften der Schadstoffe in der Luft atmen Anwohner verkehrsreicher Straßen große Mengen komplexer Gemische von Schadstoffen ein, und jeder Mensch reagiert unterschiedlich darauf“, schreiben sie. Das Problem betreffe weltweit Millionen Menschen. „Wir müssen jetzt Schutzmaßnahmen umsetzen, statt erst in Jahrzehnten zu reagieren.“
Wolfgang Straff vom Umweltbundesamt (UBA) in Berlin spricht sich dafür aus, auch in Deutschland Umwelteinflüsse auf das Demenzrisiko besser zu untersuchen. „Der deutliche statistische Zusammenhang liegt auf einer Linie mit Erkenntnissen aus anderen Studien“, erklärt der Leiter des Bereichs Umweltmedizin. Dies gelte insbesondere für vaskuläre Demenz-Formen. Als Risikofaktor sei schlechte Luftqualität nicht nur durch Verkehrsbelastung denkbar, sondern auch durch schlechte Raumluft etwa in Altenheimen.
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