Mittelstand im Pharmaland: Bene

Aus Münchener Vorort in die Welt

München - 04.01.2017, 07:00 Uhr


Hoher Preisdruck in der Branche 

Dass das mittelständische Pharmaunternehmen auch in Zukunft seinen festen Platz am hart umkämpften Markt behauptet, dafür sorgt seit 2013 Dr. Günter Auerbach. Er ist Geschäftsführer des Unternehmens, die beiden Firmeninhaber Dr. Harald Benend und Dr. Helmut Benend sind mittlerweile im Beirat. Auerbach, der zuvor bei großen Pharmafirmen wie Bayer gearbeitet hat, hat sich bewusst für die Stelle in München entschieden. „Die Schlagkraft eines mittelständischen Unternehmens ermöglicht individuelle und innovative Arzneimittelentwicklungen in kurzer Zeit“, ist er überzeugt.

Als eine der größten Herausforderungen sieht Auerbach den Preisdruck innerhalb der Branche, um dies auszugleichen, exportiert bene verstärkt ins Ausland und baut weiterhin neue Geschäftsbeziehungen auf. Und auch die Fälschungssicherheit ist ein wichtiges Thema. „Die Anforderungen ab 2019 stellen uns vor Herausforderungen, denen wir uns im Sinne unserer Kunden und der Patientensicherheit stellen und denen wir bereits vor der geforderten Deadline gerecht werden“.

Besonders stolz ist man in Solln auf seine jüngste Entwicklung: 2015 nimmt bene-Arzneimittel cyst-u-ron ins Sortiment auf, eine Lösung zur Behandlung von Interstitieller Cystitis, einer schwerwiegenden chronischen Blasenerkrankung.

cyst-u-ron: Als Standardtherapie zur Behandlung der schweren chronischen Blasenerkrankung Interstitielle Cystitis (IC) ist der Wirkstoff Pentosanpolysulfat (PPS) in den europäischen und US-amerikanischen Ärzte-Leitlinien bereits verankert. Jetzt erhielt der Wirkstoff von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Status eines Orphan Drug für die Indikation IC zuerkannt.

Die Interstitielle Cystitis (IC) zählt zu den sogenannten Seltenen Erkrankungen (Orphan Diseases). Von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA wurde der Wirkstoff PPS 2015 offiziell als Orphan Drug für dieses Anwendungsgebiet registriert. Die IC ist eine schwere, chronische Blasenerkrankung, die die Lebensqualität in erheblichem Maße einschränkt. Mit durchschnittlich weniger als zwei Patienten pro 10.000 Einwohner und dem großen Leidensdruck ist sie offiziell als sogenannte Seltene Erkrankung (Orphan Disease) anerkannt. Für die Betroffenen bedeutet sie sehr häufige, erschwerte und schmerzhafte Blasenentleerungen, insbesondere nachts, sowie starke Schmerzen im Unterbauch.

Ursache für die chronische Krankheit ist unter anderem eine Schädigung der Blasenschleimhaut, wobei insbesondere die Glykosaminoglykan(GAG)-Schicht betroffen ist. In der Folge ist deren Schutzeffekt vermindert, wodurch toxische Harnbestandteile in tiefere Gewebeschichten vordringen und Gewebereizung beziehungsweise Entzündungen hervorrufen können.

Über den Wirkstoff PPS

In den europäischen und amerikanischen Ärzte-Leitlinien ist der Wirkstoff Pentosanpolysulfat für die Standardtherapie zur Behandlung der IC angegeben. Aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit zu den Glykosaminoglykanen ist PPS in der Lage, die geschädigte GAG-Schicht der Blase wieder aufzubauen und verhindert so weiteres Eindringen schädigender Substanzen in tiefere Gewebeschichten. Darüber hinaus unterstützt PPS die Hemmung der Ausschüttung des Gewebehormons Histamin, wodurch sich die Entzündung als Begleit- und Folgeerscheinung der Erkrankung reduziert. Insgesamt führt dies zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patienten.



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