Beratungs-Quickie

Durchfall und Erbrechen bei einem Kleinkind

Stuttgart - 30.12.2016, 08:00 Uhr

 (Foto: tiagozr / Fotolia)

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Auch noch wichtig

Bei Durchfallerkrankungen steht die orale Rehydratation im Vordergrund, um extreme Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste zu vermeiden. Meist sind bei Diarrhöen zwar die Sekretionsprozesse im Darm gestört, die Resorption allerdings nicht. Der Natriumtransport ist glucoseabhängig, weswegen eine gemeinsame Einnahme beider Substanzen wichtig ist. Wasser folgt dann osmotisch und passiv nach. Die Bestandteile Kalium und Citrat sollen hohen Kaliumverlusten und der durchfallbedingten Gefahr einer metabolischen Acidose vorbeugen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern können Durchfall und Erbrechen sehr rasch zu gefährlichen Dehydratationen führen. Sie bedürfen grundsätzlich einer ärztlichen Abklärung. Unter Umständen macht unstillbares Erbrechen auch eine intravenöse Therapie erforderlich. Symptome einer schweren Dehydratation sind eine erhöhte Pulsfrequenz bei verminderter Pulsqualität, eingesunkene Augen und trockene Schleimhäute. Das Kind ist apathisch und der Hautturgor ist nur noch sehr schwach (Hautfalte bleibt länger als zwei Sekunden stehen).

Dei Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) rät, 40 bis 50 ml Elektrolyt-Glucoselösung pro Kilogramm Körpergewicht über einen Zeitraum von etwa vier Stunden zu verabreichen.

Antiemetika dämpfen den Brechreiz und werden additiv eingesetzt. Bei stark ausgeprägtem Erbrechen ist es sinnvoll, das Emesan-Zäpfchen noch vor Gabe der Infectodiarrstop-Lösung zu applizieren, damit das Kind die Lösung nicht sofort erbricht.

Entwickelt das Kind Fieber, kann die Mutter ihm Paracetamol-Zäpfen in einer Stärke von 125 mg bis zu vier Mal am Tag verabreichen. ASS darf Kindern unter zwölf Jahren nicht gegeben werden, da das Risiko eines Reye-Syndroms besteht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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Ein ganz übles Problem!

2 Kommentare

Retardkapsel?

von Gast am 03.01.2017 um 23:50 Uhr

Handelt es sich auf S. 2 bei der Verwendung des Begriffes "Retardkapsel" um einen Schreibfehler oder ist das Präparat tatsächlich retardiert formuliert?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Retardkapsel

von Celine Müller am 05.01.2017 um 8:51 Uhr

Sie haben völlig recht - es hat sich in der Tat ein Schreibfehler eingeschlichen. Es muss natürlich „Rektalkapsel“ heißen. Der Fehler ist bereits korrigiert. Dankeschön für Ihren aufmerksamen Hinweis und viele Grüße, Celine Müller

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