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Wenn sich die ABDA mit ihrer Unterschriftenaktion bei der Politik Gehör verschaffen wollte, hat sie jetzt schon einen Erfolg eingefahren. Die Standesvertretung der Apotheker riskiert mit ihren europakritischen Aussagen einerseits ihrem eigenen Ruf zu schaden. Andererseits muss man der ABDA aber eines lassen: Zumindest nach innen, also innerhalb der Apothekerschaft, wirkt die Aktion positiv, meint DAZ.online-Redakteur Benjamin Rohrer.
Die Reaktion der Politik auf die Unterschriftenaktion der ABDA folgte prompt: Sowohl die SPD als auch die CDU kritisierten die ABDA dafür, dass sie mit ihrem Flyer, auf dem pauschal vor „Gefahren von außen“ gewarnt wird, Ängste schüre und pauschalisierende, europafeindliche Aussagen mache. Und die Politiker Dittmar (SPD) und Hennrich (CDU) haben Recht: Die ABDA macht sich auf dem Flyer nicht die Mühe, den Sachverhalt mit dem EuGH-Urteil auch nur annähernd zu erklären. Pauschal wird im Plural (!) auf Entscheidungen der EU hingewiesen und darauf, dass sich ausländische Konzerne am hiesigen Gesundheitssystem bereichern wollen.
Noch kritischer ist allerdings der Mittelteil des Informationsblattes zu bewerten. Dort beschreibt die ABDA verschiedene Szenarien, die den Apothekern und somit auch den Apothekenkunden drohen könnten. Die Rede ist von einer schlechteren Versorgung von Kindern, Schwangeren und Chronikern. Damit bedient sich die Standesvertretung eines politischen Werkzeuges, das derzeit leider Schule macht: mit Ängsten eine politische Einstellung zu befeuern. Die AfD ist unter anderem so erfolgreich, weil sie den Leuten mit ihren Horrorszenarien vor einem von Flüchtlingen übervölkerten Deutschland Angst macht. Der US-amerikanische President-elect Donald Trump hat seinen gesamten Wahlkampf mit Ängste schürenden Aussagen gestaltet, etwa über mexikanische Einwanderer oder über ein zu mächtiges China.
Die Taktik hinter solchen Aussagen ist klar: Emotionen bewegen Menschen. Natürlich werden viele Patienten auf die im ABDA-Flyer beschriebene Drohkulisse reagieren und ihre Unterschrift auf das Blatt setzen. Denn wer will schon, dass sein krankes Kind im Notfall keinen Fiebersaft mehr bekommt? Das Problem an dieser Strategie ist allerdings oft der Wahrheitsgehalt. Wie oben schon beschrieben, geht es nun einmal nicht um Entscheidungen der EU, sondern um EIN Gerichtsurteil. Und natürlich sind auch die „gefährlichen Einflüsse von außen“ bei einem Marktanteil des Versandhandels von etwa 0,3 Prozent zumindest zu relativieren. Und auch die Aussage, dass unser gesamtes Gesundheitssystem nur am Wohle des Patienten und nicht an Renditen und Gewinnen orientiert sei, ist zu hinterfragen.
14 Kommentare
Öffentlichkeitsarbeit in Apotheken für Dummies.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 19:52 Uhr
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Kampagne???
von Horst Wycisk am 10.12.2016 um 12:58 Uhr
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AW: Kampagne
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:19 Uhr
Ei oder Apotheker?.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 12:05 Uhr
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AW: Ei oder Apotheker
von Dr Schweikert-Wehner am 10.12.2016 um 12:57 Uhr
es geht nicht nur um ein Urteil
von Hans-Werner Schulze am 10.12.2016 um 8:26 Uhr
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Ab in die Tonne
von Dr Schweikert-Wehner am 09.12.2016 um 16:55 Uhr
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AW: Ab in die Tonne, wie oft denn noch?.
von Christian Timme am 10.12.2016 um 13:11 Uhr
AW: Mangel an ABDA-Kritik oder was meinen Sie?
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:13 Uhr
Andererseits ... bitte mehr davon.
von Christian Timme am 09.12.2016 um 14:51 Uhr
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Jetzt reicht´s!
von Dr. Kloebner am 09.12.2016 um 14:23 Uhr
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"Eine Kampagne, die jeder sofort versteht."
von Eva Nuhr am 09.12.2016 um 13:59 Uhr
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AW: Eine Kampagne, die jeder sofort versteht?
von Christian Timme am 10.12.2016 um 11:16 Uhr
AW: "Eine Kampagne, die jeder sofort
von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:03 Uhr
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