Sigmar Gabriel zur Rx-Preisbindung

„Apothekensterben auf dem Land vermeiden“

Berlin - 08.11.2016, 12:00 Uhr

Nette Worte für Apotheker: In einem Brief an eine Apothekerin spricht sich SPD-Chef Sigmar Gabriel gegen zu viel Wettbewerb im Gesundheitswesen aus. Konkrete Zusagen macht er allerdings nicht. (Foto: dpa)

Nette Worte für Apotheker: In einem Brief an eine Apothekerin spricht sich SPD-Chef Sigmar Gabriel gegen zu viel Wettbewerb im Gesundheitswesen aus. Konkrete Zusagen macht er allerdings nicht. (Foto: dpa)


Wie ernst meint es Gabriel?

Schließlich weist der SPD-Chef noch darauf hin, dass für die nun kommende Gesetzgebung das Bundesgesundheitsministerium federführend verantwortlich ist. Und: „Ich werde mich dabei im vorstehend skizzierten Sinne für ausgewogene Lösungen einsetzen, die allen Gemeinwohlaspekten so weit wie möglich gerecht werden.“

Es überrascht, dass der Bundeswirtschaftsminister in dieser Frage so viel Zuspruch und Verständnis für die Apotheker aufbringt. Denn sein politischer Schachzug mit dem Gutachten zum Apothekenhonorar (welches er zwar in Auftrag gegeben hat, aber so terminiert hat, dass er selbst wahrscheinlich keine Entscheidungen dazu treffen muss) war ein herber Schlag für die Pharmazeuten.

Der relativ unverbindliche Ton in dem Brief wirft zudem die Frage auf, wie ernst Gabriel es meint mit dem Schutz der Apotheke vor Ort. Seine Intention, das Gesundheitswesen vor einem „Wettbewerbs- und Kostendruck“ zu schützen, relativiert sich, wenn man auf den Auftritt von einem seiner engsten Vertrauten, Staatssekretär Dr. Rainer Sontowski (SPD), blickt. Der hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass man in der jetzigen Situation Alternativen entwickeln müsse, etwa einen „Nachteilsausgleich“ für die Apotheke vor Ort. Sontowski brachte auch ins Spiel, einen Teil des Fixhonorars für den Wettbewerb freizugeben.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Gabriel

von Frank Ebert am 08.11.2016 um 16:58 Uhr

Früher war dick und doof eine Fernsehserie. Was quatscht dieser Mann. Seine SPD Fraktion ist gegen ein Versandverbot. So jetzt kommt es mal wieder,die CDU hat klar die Bundestagswahl gewonnen, aber gefühlt sind nur SPD Gesetze verabschiedet worden. Die CDU hat sich doch noch nirgends durchgesetzt. Wer soll neuer Grüß-August werden -----Steinmeier SPD !

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Und nun?

von Anita Peter am 08.11.2016 um 14:45 Uhr

So lieber Herr Gabriel, nachdem sich ihre Partei ganz klar gegen ein Versandverbot poistioniert hat, bin ich gespannt was sie auf Lager haben um ein Apothekensterben zu vermeiden.

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Herr Gabriel

von Anita Peter am 08.11.2016 um 12:45 Uhr

Lieber Herr Gabriel,

auch nochmal gerne für Sie: Der Apotheker ist

a) nicht verantwortlich für den Preis des Medikaments, da wir nur ein Honorar für unsere pharmazeutische Tätigkeit bekommen. Wenn die Medikamente zu teuer sind, sind wir der falsche Ansprechpartner. ( Evtl Steuersatz auf 7% senken?? )

b) Sind wir nicht für die hohen Kosten im Gesundheitssystem verantwortlich, da wir gerade mal 2% der Gesundheitskosten verursachen.

Wir können also das Medikament gar nicht billiger anbieten. Wir können höchstens das Honorar für unsere Dienstleistung verrammschen.

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Politikergewäsch

von Peter Bauer am 08.11.2016 um 12:11 Uhr

Oh Gott,wie oft habe ich mir in den letzten 20Jahren solche Politikerphrasen anhören müssen.Nur diesmal wird unsere Gesellschaft für eventuelles Nichthandeln der Politik relativ schnell die Folgen spüren.

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