APOkix-Umfrage zu Tüten in der Apotheke

In Zukunft ohne Plastik

Berlin - 08.07.2016, 09:45 Uhr

Plastiktüten - heute keine Selbstverständlichkeit mehr in der Apotheke. (Foto:Sket)

Plastiktüten - heute keine Selbstverständlichkeit mehr in der Apotheke. (Foto:Sket)


Die EU hat Plastiktüten den Kampf angesagt. Apotheker in Deutschland unterstützen das Ziel, Plastikmüll zu vermeiden. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage: 92 Prozent der Befragten meinen, dass auch Apotheken verpflichtet seien, hier einen Beitrag zu leisten.

Die Europäische Union will den Pro-Kopf-Verbrauch von Plastiktüten bis Ende des Jahres 2025 auf höchstens 40 Stück pro Einwohner und Jahr senken. Deutschland setzt die europäischen Vorgaben durch eine freiwillige Vereinbarung um, die die Bundesumweltministerin mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) geschlossen hat. Die Apotheken haben diese Selbstverpflichtung nicht unterzeichnet, machen aber auf ihre Weise mit: Das zeigt auch die aktuelle Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unter rund 230 Apothekenleiterinnen und -leitern.

In der Umfrage gaben 92 Prozent der Befragten an, auch Apotheken sollten ihren Beitrag leisten, um den Plastiktütenverbrauch zu senken und entsprechende Maßnahmen ergreifen. 79 Prozent erklärten, sie nutzten neben Plastiktüten auch Tragetaschen aus Materialien wie Papier oder Stoff. Weitere 13 Prozent planen, ihren Kunden diese Alternativen zukünftig anzubieten.

Gut acht von zehn APOkix-Teilnehmern geben Plastiktüten aktuell nur auf Nachfrage ab – oder planen dies zumindest. 52 sagen, weniger als ein Viertel ihrer Kunden erhält in ihrer Apotheke noch eine Platiktüte. Künftig wird es voraussichtlich deutlich mehr Apotheken geben, die gänzlich auf Plastiktüten verzichten: Heute nutzt etwa jede fünfte Apotheke keine Tragetaschen aus Plastik mehr – für die Zukunft plant lediglich noch die Hälfte der Befragten Plastiktüten anzubieten. Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer beteiligt sich zudem an einer Kampagne, um auf den sparsamen Umgang mit Plastiktüten hinzuweisen.  

Apotheken uneins bei Gebühren

Auch wenn der Deutsche Apothekerverband für die freiwillige Tüten-Gebühr wirbt: In diesem Punkt ist die Apothekerschaft gespalten. 28 Prozent der APOkix-Teilnehmer verlangen bereits jetzt Geld für Plastiktüten, weitere 27 Prozent planen dies. Dagegen verzichten 45 Prozent der Apothekenleiter auf eine Gebühr und wollen dies auch in Zukunft so handhaben. Hier spielt vor allem das Thema Diskretion eine Rolle: Für rund jeden vierten Befragten tragen Plastiktüten wesentlich zur Diskretion in der Apotheke bei und sollten daher nicht kostenpflichtig sein. Zudem meinen gut 30 Prozent, dass bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten auf eine Gebühr verzichtet werden sollte.  

Allzu kompliziert wollen es sich die APOkix-Teilnehmer bei ihren Maßnahmen gegen Plastiktüten aber auch nicht machen: Fast 95 Prozent lehnen den Verleih von Stoffbeuteln gegen Pfand ab. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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