Pharma-Boykott

AOK scheitert mit Impfstoff-Ausschreibung

Berlin - 22.06.2016, 17:35 Uhr

Gescheitert: Die AOK Baden-Württemberg wollte die Versorgung mit Grippeimpfstoffen neu ausschreiben, aber die Pharma-Hersteller machen nicht mit. (Foto: Miss Mafalda/fotolia)

Gescheitert: Die AOK Baden-Württemberg wollte die Versorgung mit Grippeimpfstoffen neu ausschreiben, aber die Pharma-Hersteller machen nicht mit. (Foto: Miss Mafalda/fotolia)


Warum die Hersteller nun erstmals die Ausschreibung boykottierten

Damit ist nun erstmals eingetreten, was Impfstoffhersteller schon länger angekündigt haben: Sie bieten nicht mehr mit. Der Impfstoffmarkt ist ohnehin klein, lediglich im Influenza-Bereich gibt es noch etwas mehr Anbieter. Doch die Ausschreibungen sind allen ein Dorn im Auge. Kommt es bei Impfstoffen einmal zu Produktionsproblemen, sind diese noch schwieriger auszugleichen als bei „normalen“ Arzneimitteln.

Ohnehin stehen die seit 2011 möglichen Impfstoffausschreibungen politisch zur Disposition. Zuletzt hatten die gesundheitspolitischen Sprecher und Arzneimittel-Berichterstatter der Großen Koalition in ihrem „Grundlagenpapier zu den Ergebnissen des Pharmadialogs“ erklärt: „Die Ausschreibungsmöglichkeit in der Impfstoffversorgung hat sich nicht bewährt und soll daher wieder gestrichen werden“.

Ob diese Ankündigung im für den Sommer angekündigten Pharma-Gesetz wahr gemacht wird, muss sich noch zeigen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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