Beratungs-Basics
Ein transdermales Pflaster Estradot® enthält
Estradiol-Hemihydrat mit
einer Abgaberate von 0,050 mg Estradiol in 24 Stunden.
Das Arzneimittel wird postmenopausal
zur Hormonsubstitutionstherapie (HET, HRT) eingesetzt, wenn
Estrogenmangelsymptome die Lebensqualität einer Frau zu stark beeinträchtigen. Das Arzneimittel ist außerdem zur Prävention einer Osteoporose bei
postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko zugelassen, wenn eine
Kontraindikation für andere Anti-Osteoporosemittel besteht.
Estradot® 50/24 TTS ist zur
kontinuierlichen Therapie zugelassen. Frauen mit intaktem Uterus müssen zusätzlich ein Gestagen erhalten, das entweder
sequenziell für mindestens zwölf bis vierzehn Tage pro Zyklus oder
kontinuierlich kombiniert wird. Der Grund: Eine Estrogen-Monotherapie erhöht
das Risiko einer Endometriumhyperplasie und eines Endometriumkarzinoms. Ein Beratungshinweis seitens des Apothekers schließt Therapiefehler aus.
Das transparente Hormonpflaster wird zweimal wöchentlich, also alle drei bis vier Tage, gewechselt. Cave: Es gibt aut-idem-konforme
Substitute, die als Sieben-Tage-Pflaster eine nur einmal wöchentliche Wechselhäufigkeit aufweisen.
Nach heutigem Kenntnisstand wird zur Estrogen-Mangel-Therapie
eine Behandlungsdauer von zwei Jahren empfohlen. Eine Osteoporoseprävention
muss in der Regel über längere Zeit erfolgen.
Transdermale Pflaster sind eine
Arzneiform mit Erklärungsbedarf: Das Hormonpflaster wird auf eine
saubere, trockene, fettfreie, möglichst unbehaarte und intakte Hautpartie
geklebt. Frisch rasierte Hautstellen mit feinen Schäden oder Reizungen dürfen
nicht beklebt werden. Das Pflaster sollte für einen guten Hautkontakt
mindestens zehn Sekunden mit der Hand fest angepresst werden. Empfohlen wird
die hintere Hüftpartie, aber auch das Gesäß oder Abdomen. Die Taille sollte
vermieden werden, da enge Kleidung das Pflaster ablösen kann. Das Pflaster darf nicht im Brustbereich appliziert und die Klebestelle muss regelmäßig gewechselt werden.
Vor allem während des ersten Behandlungsjahres ist das Risiko
für das Auftreten tiefer Venenthrombosen oder Lungenembolien erhöht. Da Rauchen das Risiko zusätzlich
steigert, sollte unter Hormontherapie darauf verzichtet
werden. Die Kundin muss sofort Kontakt mit einem Arzt aufnehmen, wenn sie
Anzeichen einer thromboembolischen Erkrankung bemerkt: schmerzhafte Schwellung eines Beines, plötzlicher Schmerz im Brustkorb und/oder Atemnot.
Dasselbe gilt für erstmalig migräneartige Kopfschmerzen, Gelbsucht, starken
Blutdruckanstieg oder plötzliche Seh- oder Hörstörungen.
2 Kommentare
Estradot Hormonpflaster 50, später 25
von Christa Frankenstein am 07.05.2017 um 17:38 Uhr
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Hormontherapie in den Wechseljahren
von Obendorf Elke am 18.06.2016 um 7:46 Uhr
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