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Positionspapier der DGE
Bei veganer Ernährung Nährstoffpräparate und Ernährungsberatung
Bis zu 1 Prozent der Deutschen ernähren sich vegan, Tendenz steigend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat jetzt seine Empfehlungen veröffentlicht: Die Vorteile der veganen Ernährung zeigten sich nur, wenn vorrangig Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen, wertvolle Pflanzenöle und Vollkornprodukte konsumiert werden.
Je enger jemand seine Nahrungsmittelauswahl einschränkt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Unterversorgung. So ist beispielsweise bei einer rein pflanzlichen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. In einem aktuellen Positionspapier zu veganen Ernährung empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) verschiedene Maßnahmen, um Mangelerscheinungen, bedingt durch den Verzicht auf tierische Produkte, vorzubeugen.
B12 muss sein
Grundsätzlich müssen bei rein pflanzlicher Ernährungsweise Nährstoffe, die primär in tierischen
Lebensmitteln enthalten sind, auf andere Weise zugeführt werden. Als besonders
wichtig gilt hier Vitamin B12. Aus herkömmlichen pflanzlichen Lebensmitteln einschließlich fermentierten Produkten wie Sauerkraut kann es nicht ausreichend aufgenommen werden. Daher empfiehlt die DGE Menschen, die sich
vegan ernähren möchten, dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einzunehmen.
Des Weiteren sollten sie auf eine ausreichende Zufuhr von Proteinen bzw. essentiellen Aminosäuren, langkettigen n-3 Fettsäuren sowie von Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen, Riboflavin und Vitamin D achten. Um die Versorgung zu gewährleisten, rät die DGR, gezielt nährstoffdichte und angereicherte Lebensmittel auszuwählen. Das Positionspapier enthält eine Tabelle mit den kritischen Nährstoffen und ihren Quellen für Veganer.
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollten die Werte außerdem regelmäßig beim Arzt überprüft werden. Gegebenenfalls, so rät die DGE, müsse gezielt supplementiert werden. Auch eine qualifizierte Ernährungsberatung sei empfehlenswert, um Mangelzustände zu beheben.
Was die Zufuhr an Ballaststoffen, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffe angeht, müssen sich Veganer hingegegen keine Sorgen machen. Dasselbe gilt für bestimmte Vitamine und Mineralstoffen wie Vitamin C, Vitamin E, Thiamin, Folat, Magnesium sowie Kalium. Diesbezüglich sind pflanzliche Lebensmittel meist günstiger als tierische. Außerdem haben Obst und Gemüse eine geringere Energiedichte.
Vegan ist nicht immer gesund
Die DGE weist in ihrem Positionspapier auch darauf hin, dass eine vegane Ernährung nicht zwingend ernährungsphysiologisch günstig und gesundheitsfördernd sein muss. Insbesondere vegane Fertig- und Ersatzprodukte, wie Wurst- und Käseimitate, von denen der Handel mittlerweile ein große Auswahl anbietet, seien zum Teil hoch verarbeitet und enthielten viele Zusatzstoffe, Fett, Salz sowie zugesetzten Zucker, so die DGE.
Die Vorteile einer pflanzenbetonten Ernährung, wie niedrigeres Körpergewicht und geringeres Risiko für Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Krankheiten kommen nur zum Tragen, wenn vorrangig Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen, wertvolle Pflanzenöle und Vollkornprodukte konsumiert werden.
Das vollständige Postitionspapier finden Sie hier.
1 Kommentar
Vegane Nährstoff-Infos in der Apotheke
von Christian Koeder am 22.04.2016 um 12:11 Uhr
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