Österreich

Startschuss für legalen OTC-Versand

Berlin - 25.06.2015, 17:45 Uhr

Österreichs Apotheken dürfen ab heute OTC versenden. (Foto: Bilderbox)

Österreichs Apotheken dürfen ab heute OTC versenden. (Foto: Bilderbox)


Ab heute dürfen österreichische Apotheken Arzneimittel versenden – allerdings nur rezeptfreie. Lange hat das Land sich der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs widersetzt, derzufolge zwar das Rx-Versandverbot eine grundsätzlich zulässige nationale Regelung ist, nicht aber das Verbot, rezeptfreie Arzneimittel zu versenden. Während Versandapotheken jubeln, warnen das Ministerium und Apotheker vor gefälschten Arzneimitteln aus dem Internet.

Der Online-Versand wird ausschließlich über Apotheken möglich sein – diese müssen zuvor ihre Tätigkeit dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) melden. „Die hohen Qualitätsvorgaben und der Versand ausschließlich über Apotheken schützen die Konsumentinnen und Konsumenten vor Arzneimittelfälschungen und erhöhen die Arzneimittelsicherheit“, zeigte sich die österreichische Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser überzeugt.

Laut einer vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Studie zum Thema Online-Versand sind 46 Prozent der Österreicher fälschlicherweise der Meinung, dass rezeptfreie Medikamente in Österreich schon zuvor online verkauft werden durften. Von der aktuellen Gesetzesänderung haben 80 Prozent noch nichts gehört; gleichzeitig wird sie von 58 Prozent der Befragten begrüßt und rund 70 Prozent der Befragten bewerten sie als eine Erleichterung im Alltag. Rund 54 Prozent erwarten sich auch eine Verbilligung von Medikamenten durch die neue Möglichkeit des Online-Versands von österreichischen Apotheken.

Aufklärung ist also notwendig, schließt daraus das Ministerium. Gemeinsam mit dem BASG startet es daher die Initiative „Medikamente im Internet kaufen? Wissen Sie wirklich, was Sie bekommen?“. Mit Info-Foldern, Informationen in den großen Tagesmedien und auf der Ministeriums-Homepage soll die Bevölkerung über die neue Möglichkeit des Online-Versands informiert und gleichzeitig über die Gefahren aufklärt werden, die der Einkauf bei illegalen Anbieterinnen und Anbietern birgt, erklärt Oberhauser.

Zur leichteren Erkennbarkeit legal operierender Apotheken im Internet gibt es auch für die österreichischen Versandapotheken das EU-Sicherheitslogo.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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