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Nahrungsergänzung für Veganer
Ökotest: Fast alle Produkte „ungenügend“
Während bei gesunden Allesessern im Normalfall keine Vitamin- oder Mineralstoffsupplemente notwendig sind, gibt es insbesondere bei streng veganer Ernährung einige Nährstoffe, die möglicherweise zu kurz kommen. Daher wird eine Reihe von Präparaten angeboten, die diese Lücke füllen sollen. Aber nicht alles was angeboten wird, ist auch sinnvoll. Ökotest hat Nahrungsergänzungsmittel für Veganer unter die Lupe genommen – mit vernichtendem Ergebnis.
Kritisch sind bei veganer Ernährung vor allem die Vitamine B2, B12 und D, Mineralstoffe wie Eisen, Jod, Zink und Calcium sowie Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, greifen daher viele Veganer und auch Vegetarier zu Nahrungsergänzungsmitteln. Neun davon, die einen Mix aus Vitaminen- und Spurenelementen enthalten, hat Öko-Test getestet: Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Von neun getesteten Präparaten aus Apotheke, Drogerie, Reformhaus und Versandhandel vergaben die Tester bei den maßgeblichen Inhaltsstoffen und auch im Gesamturteil achtmal „ungenügend“. Das neunte Präparat, das übers Internet vertriebene Vega Vital B12®, schnitt mit „ausreichend“ nur unwesentlich besser ab.
Viele Substanzen ohne belegten Nutzen für Gesunde
In allen Präparaten war zwar Vitamin B 12 enthalten (wenn auch teilweise in viel zu hoher Dosierung), das erwiesenermaßen in nennenswertem Ausmaß ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist und daher bei veganer Ernährung supplementiert werden sollte. Daneben waren aber immer auch eine Reihe anderer Substanzen enthalten, deren Nutzen für gesunde Veganer nicht belegt ist. Und zwar in Dosierungen, die über das hinausgehen, was das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt. So enthält beispielweise das apothekenexklusive Orthomol Veg One® erhöhte Mengen an Vitamin D, Zink und Selen. Vitamin B12 befindet sich immerhin im empfohlenen Rahmen. Außerdem ist Eisen zugesetzt, das nach Auffassung des BfR in Nahrungsergänzungsmitteln generell nichts verloren hat. In dem Präparat, das mit einem Preis von einem Euro pro Tagesdosis das Zweitteuerste im Test ist, wurden zudem Spuren polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. Sie finden sich im Algenöl, das als Quelle für die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA fungiert. Einige PAK gelten als krebserregend. Alle anderen Produkte waren zumindest diesbezüglich in Ordnung. Ein weiterer Kritikpunkt der Tester an dem Orthomol-Produkt war die fehlende Altersbeschränkung. Weges des Zink-Zusatzes sei diese erforderlich, heißt es bei Ökotest. Dasselbe wurde aber auch bei allen anderen Präparaten außer dem „Testsieger“ bemängelt. Lediglich in den Testkategorien „weitere Inhaltsstoffe“ und „weitere Mängel“ konnten die Produkte punkten.
Ökotest: Nur Vitamin B 12 zur Vorbeugung
Ökotest rät daher, bei rein veganer oder vegetarischer Ernährung mit wenig Milchprodukten Vitamin B12 mit Monopräparaten in empfohlener Dosierung (mind. 3 µg bis max. 9µg/Tag) oder mit angereicherten Lebensmitteln zu supplementieren. Und zwar prophylaktisch, nicht erst wenn ein Mangel auftritt. Alles andere halten die Tester ohne erwiesenen Mangel für überflüssig, da die entsprechenden Mikronährstoffe mit einem ausgewogenen Speiseplan in ausreichender Menge zugeführt werden können. Verbände raten zudem zur regelmäßigen Kontrolle von Blutwerten, um einen Mangel frühzeitig zu erkennen.
Eine Übersicht über alle getesteten Produkte erhalten sie hier.
4 Kommentare
B12 muss höher Dosiert werden
von Timo M am 17.02.2018 um 11:13 Uhr
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AW: B12 muss höher Dosiert werden
von Sebastian Helmer am 07.07.2018 um 21:22 Uhr
AW: B12 muss höher Dosiert werden
von 18 gute Jahre am 26.10.2019 um 9:42 Uhr
AW: B12 muss höher Dosiert werden
von 18 gute Jahre am 26.10.2019 um 9:51 Uhr
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