Celesios Apothekenkette

Zwei Lloyds-Apotheken für Deutschland

Stuttgart - 07.10.2013, 10:18 Uhr


In diesem Jahr sollen in Hamburg und Ingolstadt die ersten beiden Lloyds-Apotheken in Deutschland eröffnen. Dies kündigte Celesio-Vorstand Stephan Borchert in der „Wirtschaftswoche“ an. Sie sind Teil einer europaweiten „Apothekenkette“, die Celesio plant: Bis Ende des Jahres sollen 100 Pilot-Apotheken mit neuem Konzept unter der Dachmarke Lloyds firmieren.

Nach dem Verkauf der Versandapotheke und der Marke DocMorris will der Stuttgarter Pharmahändler Celesio eine europäische Apothekenkette aufbauen – das Unternehmen selbst spricht allerdings lieber von einem „europäischen Apothekennetzwerk“. Diesen Plan hatte Celesio bereits im Dezember 2012 bekannt gegeben. Den für das laufende Jahr vorgesehenen Praxistest hatte Borchert sodann im März dieses Jahres auf der Celesio-Bilanzpressekonferenz angekündigt. Das Projekt wurde auch vom damaligen Konzernchef Markus Pinger getragen. Pinger ist mittlerweile gegangen, doch die Lloyds-Pläne wurden fortgeführt.

Angefangen hat es mit vier Pilot-Apotheken in England und Italien. Bis Ende des Jahres sollen es 100 solcher Pilot-Apotheken sein. Neben den beiden Lloyds-Apotheken in Deutschland wird der Pilot in Irland, Schweden, Belgien und Norwegen vorangetrieben. Borchert schwebt aber noch mehr vor: „In den nächsten Jahren wird sich die Zahl auf 300 bis 500 erhöhen.“ Langfristig sollen alle 2.200 Celesio-eigenen Apotheken sukzessive unter dem Markennamen „Lloyds“ in das neue Apothekenkonzept überführt werden – auch dies hatte Celesio schon im September vermeldet.

Celesio-Vorstand Borchert betonte in der „Wirtschaftswoche“ zudem, dass das Lloyds-Konzept nicht auf günstige Preise, sondern auf Beratung setze. Kunden könnten sich über Gesundheitsthemen informieren, ihren Hauttyp bestimmen und sich die richtige Verwendung von Schmerzmitteln erklären lassen. „Nach den bisherigen Erfahrungen mit Lloyds-Pilotapotheken, vor allem in England, ist der Umsatz mit Haut- und Schmerzmitteln um ein Drittel gestiegen“, so Borchert. Wieviel Geld Celesio investiert, wollte er der „Wirtschaftswoche“ nicht sagen.


Kirsten Sucker-Sket