- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 50/2023
- Versorgungswerke sind auf...
Aus den Ländern
Versorgungswerke sind auf einem guten Weg
Bericht von der Vertreterversammlung der Sächsisch-Thüringischen Apothekerversorgung
An ihr nahmen 26 Mitglieder dieses Gremiums bzw. deren Stellvertreter teil, um sich über die aktuelle Situation des Versorgungswerks zu informieren sowie die für den Jahresabschluss 2022 und das Jahr 2024 erforderlichen Beschlüsse zu fassen. In seiner Rede stellte Dr. Holger Herold, der Vorsitzende der Vertreterversammlung, die aktuelle Entwicklung der STApV seit der letzten Vertreterversammlung dar. Zu Beginn verwies er auf den 100. Jahrestag der Bayerischen Ärzteversorgung, der am 6. Oktober 2023 in München festlich begangen wurde. Für ihn zeigt dieses Jubiläum eindrucksvoll die Widerstandsfähigkeit des Systems der berufsständischen Versorgung gegenüber allen politischen, ökonomischen, sozialen und demografischen Herausforderungen. Ausgehend von den Werten der Freiberuflichkeit sowie der Eigenverantwortung sieht Herold deshalb auch zukünftig die Versorgungswerke auf einem guten und richtigen Weg.
Die Zahl der STApV-Mitglieder stieg 2022 um 80 Personen auf insgesamt 3934; bis zum 30. September 2023 konnte darüber hinaus bereits ein weiterer Zuwachs von 47 Mitgliedern verzeichnet werden. Die Zahl der Leistungsempfänger wuchs 2022 um 37 und damit prozentual etwas stärker als die der Mitglieder. In der Mitgliederstruktur sank die Zahl der Apothekeninhaber, des eigentlichen Kernbestands der STApV, erstmals unter 20%.
Die Beitragseinnahmen des Versorgungswerkes stiegen 2022 wieder deutlich an, nämlich um fast 2,4 Mio. Euro auf insgesamt 40,5 Mio. Euro, getragen auch durch substanzielle freiwillige Mehrzahlungen vieler Mitglieder. Der Umfang der Versorgungsleistungen stieg 2022 deutlich um 11,3% an. Trotzdem nahm die STApV auch 2022 mehr als dreimal so viel an Beiträgen ein, wie auf der Leistungsseite ausgereicht werden musste. Die gesamten Verwaltungskosten der STApV bewegten sich mit 2,34% immer noch auf erfreulich niedrigem Niveau.
In der Kapitalanlage hat sich 2022 der Trend der letzten Jahre, nämlich das Abschmelzen der Direktanlage zugunsten von Fondsinvestitionen, kontinuierlich fortgesetzt. Im laufenden Jahr profitiert die STApV aber auch wieder mehr von den steigenden Zinsen in der Direktanlage. Trotz starker Turbulenzen auf den Kapitalmärkten konnte das Versorgungswerk mit einer Nettorendite von 3,54% für das Jahr 2022 ein respektables Ergebnis erreichen.
Für die Dynamisierung der Renten und Anwartschaften zum 1. Januar 2024 schlug der Vorsitzende stellvertretend für den Verwaltungsausschuss der Versammlung eine einheitliche Anhebung um jeweils 4,0% vor.
Nach dem Bericht der Wirtschaftsprüfer, die dem Versorgungswerk wieder einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilten, stellte die Vertreterversammlung den Jahresabschluss 2022 fest und entlastete die Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsausschusses.
Den Bericht zur versicherungstechnischen Lage erstattete in diesem Jahr letztmalig Versicherungsmathematiker und Aktuar Helmut Baader. Er war seit über 30 Jahren als Versicherungsmathematiker für die STApV tätig und hat damit die Arbeit des Versorgungswerks wesentlich mitgestaltet und geprägt. Helmut Baader wurde mit großem Dank durch den Vorsitzenden sowie die gesamte Versammlung verabschiedet. Sein Nachfolger wird Franz Mecking von der Verwaltungsgesellschaft der Versorgungswerke (VGV) in Berlin. Der Vorschlag des Verwaltungsausschusses zur Dynamisierung der Renten und Anwartschaften wurde durch die Vertreterversammlung einstimmig bestätigt: Die Renten und Anwartschaften der STApV-Mitglieder werden zum 1. Januar 2024 einheitlich um 4,0% dynamisiert. In diesem Zusammenhang wurde der Rentenbemessungsfaktor für 2024 durch die Vertreterversammlung auf 0,730 festgelegt.
Mit dem Ausblick des STApV-Kooperationspartners Bayerische Versorgungskammer auf die gegenwärtige und zukünftige Kapitalanlage endete eine Vertreterversammlung, die trotz nicht einfacher Rahmenbedingungen von viel Optimismus sowie dem Geist der Selbstverwaltung geprägt war. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.