Prisma

Hypnose gegen Schmerzen

Wie Hypnotherapie Patienten helfen kann

Foto: Lumixera/AdobeStock

us | Ein schwingendes Pendel, das den Betrachter nach kurzer Zeit in Trance versetzt: So oder so ähnlich stellen wir uns eine Hypnose vor. Eine indirekte Form der Hypnose kann jedoch auch durch Suggestion erreicht werden. Anders als bei der direkten Form erhält der Hypnotisierte dabei keine direkten Anweisungen des Hypnotiseurs, sondern wird durch den Einsatz seiner eigenen Vorstellungskraft in einen Entspannungszustand versetzt. Eine grüne Wiese, Vogelgezwitscher, lauer Frühlingswind. Das Schmerzempfinden ist dabei oft eingeschränkt und die Aufmerksamkeit des Patienten wird vom Schmerz weggeleitet. Die Deutsche Schmerzgesellschaft empfiehlt klinische Hypnose oder Hypnotherapie daher als ergänzende Methode zur Schmerzbehandlung, in Fällen, wenn Schmerzmedikamente wirkungslos bleiben oder allergische Reaktionen verursachen würden. Das limbische System, das unter anderem Endorphine freisetzt, wird unter Hypnose aktiviert. Die Weiterleitung von Schmerzreizen an das Großhirn wird unterbrochen. Nicht alle Menschen reagieren jedoch gleich auf eine Hypnose. Während etwa 20% der Menschen eine tiefe Trance erreichen können, die einem Tiefschlaf ähnelt, lassen sich 10 bis 20% nicht hypnotisieren. Der Großteil kann immerhin eine leichte bis mittlere Trance erleben. In diesem Zustand verlangsamt sich der Puls, die Atmung wird ruhiger und Personen gehen in ihrer Fantasie auf, ohne äußere Einflüsse richtig wahrzunehmen. Für Menschen mit Psychosen ist eine Hypnosebehandlung ungeeignet. Wichtig für den Erfolg einer Hypnotherapie ist ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Hypnotiseur. Ein gutes Vorstellungsvermögen und Konzentrationsfähigkeit erhöhen die Erfolgschancen ebenfalls. Im Rahmen einer Psychotherapie übernehmen Krankenkassen die Kosten der Hypnose. Auch bei Zahnbehandlungen kann sie durch einen qualifizierten Zahnarzt angewandt werden, hier ist sie jedoch eine Selbstzahlerleistung. |

Literatur

Abel B. Hypnose und Co. – in Trance zu weniger Schmerzen. Artikel der Ärztezeitung vom 23. November 2023

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