... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Kondom auf Platz 1

ral | Wie wird in Deutschland ver­hütet? Das fragt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jedes Jahr aufs Neue per Telefon bei 1001 Personen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren ab. Betrachtet man den Befragungs­zeitraum seit dem Jahr 2007, schlägt in diesem Jahr erstmals das Kondom die Pille als Verhütungsmittel der Wahl.

2007 lag der Anteil der Befragten, die angaben mit der Pille zu verhüten, noch bei 55 Prozent. Seitdem ist er rückläufig. In diesem Jahr gaben nur noch 38 Prozent der Umfrageteilnehmer an, die Pille zu nehmen. Das Kondom hat in diesem Zeitraum den umgekehrten Weg genommen. Verhüteten im Jahr 2007 noch nur 36 Prozent der Befragten mit Kondomen, waren es in der aktuellen Befragung 53 Prozent. Erstmals wird das Kondom laut den Befragungen damit deutlich häufiger als die Pille zur Verhütung eingesetzt. Der gegenläufige Trend wird auf die zunehmend kritische Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden zurückgeführt. So gaben 61 Prozent der Frauen und Männer in der aktuellen Umfrage an, sie stimmten der Aussage zu, dass Verhütung mit Hormonen „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“ hat. 2018 lag die Zustimmungsrate hier noch bei nur 48 Prozent. Vor allem jüngere Frauen lehnen die Pille mittlerweile ab. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil der Pillennutzer innerhalb von zwölf Jahren von 72 auf 46 Prozent gesunken.

Verträglicher ist das Kondom im Vergleich zur Pille bestimmt, allerdings ist letztere mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 deutlich sicherer als das Kondom (Pearl-Index 2-12). HRA Pharma weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mit Blick auf das veränderte Verhütungsverhalten die Beratung zur Pille danach an Bedeutung gewinne. 

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