Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Dengue-Impfung nach vorheriger Infektion

Seit Februar 2023 steht der Dengue-Impfstoff Qdenga® zu Verfügung. Ende November veröffentlichten die Ständige Impfkommission (STIKO) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. nun eine Empfehlung für die Vakzine. Demnach rät die STIKO, den Lebendimpfstoff nur bei Personen ab vier Jahren einzusetzen, die früher bereits eine labordiagnostisch gesicherte Infektion mit Dengue-Viren durchgemacht haben (anam­netische Angaben ausreichend). Diese Personen könnten sich mit der Vakzine entweder vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko schützen (z. B. bei Langzeitaufenthalt) oder bei gezielten Tätigkeiten mit Dengue-Viren etwa in Forschungseinrichtungen. Die Empfehlung wird damit begründet, dass eine erste Infektion mit Dengue-Viren meist asymptomatisch und mild verläuft, während eine zweite Infektion mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einhergeht. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass es bei Personen, die noch nie mit Dengue-Viren infiziert waren (Dengue-Naive), bei einer ersten Infektion nach Impfung zu einem schweren Krankheitsverlauf kommt. Darüber sollen Dengue-Naive aufgeklärt werden, die sich impfen lassen möchten. Bei ihnen sollte die Grundimmunisierung vor Ausreise abgeschlossen sein. Diese beinhaltet zwei Impfstoffdosen, die subkutan mit einem Abstand von mindestens drei Monaten verabreicht werden. Die Impfung mit Qdenga® kann gleichzeitig mit Impfungen gegen Hepatitis A oder Gelbfieber erfolgen, jedoch sollte in unterschiedliche Gliedmaßen gespritzt werden. Ob Auffrischungsimpfungen notwendig werden, könne derzeit nicht abschließend bewertet werden. Da es sich bei der Dengue-Vakzine um einen Lebendimpfstoff handelt, ist diese kontraindiziert bei Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.

Lanadelumab auch für Kinder ab zwei Jahren

Der Plasma-Kallikrein-Inhibitor Lanadelumab (Takhzyro®) wird zur Langzeitprophylaxe von wiederkehrenden Attacken des hereditären Angioödems ein­gesetzt. Bisher war er nur bei Personen ab zwölf Jahren zugelassen. Wie das Unternehmen Takeda nun mitteilt, wurde die EU-Zulassung nun auch auf Patienten zwischen zwei und elf Jahren erweitert. Bislang ist das Präparat nur in der Stärke 300 mg in einer Fertigspritze auf dem Markt. Ab 1. Februar 2024 soll Takhzyro® laut Takeda auch in einer 150-mg-Dosierung erhältlich sein. Einen ausführlichen Beitrag zum hereditären Angioödem von Apothekerin Judith Esch finden Sie in der DAZ 2023, Nr. 43, S. 36.

DiGA gegen Depressionen dauerhaft gelistet

Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) edupression® wurde nun permanent in das DIGA-Verzeichnis aufgenommen und kann daher weiterhin Patienten mit unipolaren Depressionen verordnet werden. Darüber hinaus richtet sich das Angebot auch an Ärzte und Therapeuten sowie Unternehmen zur Mitarbeitervorsorge. Ein wesentliches Element der Anwendung ist die Psychoedukation.

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