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Erkenntnisse zu Ozempic-Fälschungen
Zwei Pharmafirmen aus Österreich stehen offenbar im Fokus der Ermittlungen
Seit dem 5. Oktober ist bekannt, dass in Deutschland, Großbritannien und Österreich Ozempic-Fälschungen auf Großhandelsebene in den Markt gelangt sind. Während für Deutschland weiterhin gilt, dass die gefälschten Pens keine Patientinnen und Patienten erreicht haben, hat es in Österreich bereits mehrere Krankenhaus-Fälle gegeben
Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) haben ergeben, dass die Spur der Fälschungen zu „zwei dubiosen Pharmafirmen in Österreich“ führt. Bereits bekannt war, dass ein deutscher Pharmagroßhändler im Südwesten bei dem aktuellen Fall von Ozempic-Fälschungen eine Rolle spielen soll: Pharma Medtec in Lörrach. Der Geschäftsführer von Pharma Medtec erklärte gegenüber dem Rechercheverbund, dass er selbst die Aufsichtsbehörde, das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), am 27. September auf die Fälschungen aufmerksam gemacht habe.
Spur führt in die Steiermark
Pharma Medtec aus Lörrach soll bei einer Pharmafirma in Österreich Ozempic-Packungen eingekauft haben und diese weiter nach Großbritannien verkauft haben. Dort waren sie einem Großhändler als Fälschung aufgefallen. Da die Staatsanwaltschaft gegen Pharma Medtec ermittelt, will sich der Geschäftsführer nicht weiter äußern.
Laut WDR, NDR und SZ führt die Spur möglicherweise in die Steiermark – zu einer auf Alternativmedizin spezialisierten Firma namens AZ-Naturemed. Die Firma soll Cannabis-Produkte, homöopathische Mittel und jede Menge esoterischer Produkte wie „Druidenpflanzen“, „Lichtpilze“ oder „TAO-Essenzen“ vertreiben. Ein anderer Zweig des Unternehmens, die Naturemed Pharma GmbH, handele mit Arzneimitteln und Impfstoffen. Am 9. Oktober soll das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) der AZ-Naturemed die Großhandelszulassung entzogen haben. Unklar blieb, ob der Entzug in Zusammenhang mit den gefälschten Abnehmspritzen steht.
Zunächst war ein österreichischer Schönheitschirurg in den Verdacht geraten, die gefälschten Ozempic-Pens an seine Patienten abgegeben zu haben – was mehrere Krankenhaus-Fälle zur Folge hatte. Laut Recherchen hat die Staatsanwaltschaft Steyr die Ermittlungen aufgenommen – gegen eine bislang nicht namentlich genannte Firma aus Oberösterreich. Einer der beiden Inhaber soll ebenfalls ein Schönheitschirurg aus Wien sein. |
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