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Aus den Ländern
Christiansen für zweite Amtszeit wiedergewählt
Vorstandswahl bei der Apothekerkammer Schleswig-Holstein
Die Wahl zur Kammerversammlung hatte erstmals nur digital stattgefunden. Entgegen den Erwartungen hat dies die Wahlbeteiligung nicht erhöht. Die 3839 Wahlberechtigten hatten 898 gültige digitale Stimmzettel abgegeben. Ulrich Ströh als dienstältestes Mitglied der Versammlung sprach von einem neuen Rekord der Nicht-Wähler und forderte einen „Ruck nach draußen“, um den Kontakt zu den jungen Kollegen zu halten.
Politische Kammer als Interessensvertretung
Im Rückblick auf seine erste Amtszeit erklärte Christiansen, er habe der Apothekerschaft im Land eine Stimme geben wollen, die nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Berlin gehört werde. Er verstehe die Kammer als politische Kammer und sich als politischen Präsidenten. Christiansen erklärte: „Die Apothekerkammer ist in meinen Augen in erster Linie eine Interessensvertretung und ein Dienstleister, und erst nachrangig ist sie auch eine Behörde.“ Rückblickend war es ihm besonders wichtig, den Botendienst „aus der Schmuddelecke herauszuholen“. Mit Blick auf die aktuelle Politik betonte er den Kontakt zu Bundeswirtschaftsminister Habeck, über den er bereits bei der Interpharm „Apotheke und Wirtschaft“ berichtet hatte (siehe DAZ 2023, Nr. 17, S. 52). Christiansen sicherte zu, er werde gegenüber dem Minister „nicht lockerlassen“. Er werde auch die Landesregierung immer wieder an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag erinnern, die Zahl der Pharmaziestudienplätze zu erhöhen.
Vorstand: 7 Bekannte und 1 neues Mitglied
Christiansen betonte, es sei wichtig, dass die Kammer auch die Interessen der Berufsangehörigen in der Industrie und im Krankenhaus vertritt. Daraufhin schlug er nach seiner Wiederwahl die Industrieapothekerin Dr. Eva Maria Schöning als erste Vizepräsidentin und Harald Erdmann als zweiten Vizepräsidenten vor. Erdmann leitet die Apotheke des St. Franziskus-Hospitals in Flensburg. Satzungsgemäß wurden die übrigen Vorstandsposten mit zwei nichtselbstständigen und drei selbstständigen Mitgliedern besetzt. Als Nichtselbstständige wurden die Filialleiterin Stephanie Rust und Volker Thode gewählt. Thode war seit 2005 Vizepräsident der Kammer. Als Apothekeninhaber wurden Kerstin Harder, Christoph Schostek und Johanna Ostermeyer in den Vorstand gewählt. Alle acht Wahlen fanden ohne Gegenkandidaten statt. Außer Ostermeyer gehörten alle Gewählten bereits dem vorigen Vorstand an. Ostermeyer ist auch neu in der Kammerversammlung. Sie ist seit 2019 selbstständig und verfügt über fünf Jahre Industrieerfahrung. Christiansen erklärte, dass sie als „U40-Kandidatin“ zur Verjüngung des Vorstands beitrage. Zur Altersverteilung bei der Wahl zur Kammerversammlung ergänzte Christiansen, dass sich 24 von 56 Kandidaten erstmals beworben hätten und jeder dritte Bewerber höchstens 45 Jahre alt sei.
Revisionen ankündigen
Später beschloss die Versammlung, einen Vertreter des Landesamtes für soziale Dienste zu einem Vortrag einzuladen. Mehrere Delegierte sprachen sich dafür aus, Revisionen sollten – wie in einigen anderen Bundesländern – angekündigt werden. Dies entspreche einem kollegialen Umgang und sei auch praktisch wichtig. Denn bei knappem Personal und beispielsweise bei einem geplanten Medikationsgespräch mit einem Patienten sei keine Zeit für eine Revision. Außerdem ging es um den geplanten Aktionstag des Apothekerverbandes (siehe AZ 19/2023). |
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