Gesundheitspolitik

Kommentar: Jetzt dran bleiben!

Julia Borsch

Vier Mittwoche im November, vier Städte, viermal Protest, zahlreiche geschlossene Apotheken – in Summe mehr als 15.000 Apotheker:innen, PTA und PKA auf den Straßen von Hannover, Dortmund, Stuttgart und Dresden. Die Bilanz des Protestmonats liest sich durchaus beeindruckend. Beeindruckend war auch die Geschlossenheit, mit der die Apothekerschaft während der Proteste aufgetreten ist. Die Botschaft war klar: Wir lassen uns das nicht weiter gefallen, wir brauchen die längst überfällige Honoraranpassung. Davon, dass sich der Aufstand der Apothekenteams gleich auf den ersten Referentenentwurf für eine Apothekenreform auswirkt, ist aber nicht auszugehen. Denn dieser wird aus der Feder des Bundesgesundheitsministeriums fließen. Von dort wurde mehr als deutlich gemacht, dass sich die Apotheken keine Hoffnung auf eine Erhöhung des Fixums machen brauchen. Zwar will man auch im Hause Lauterbach die Vergütung irgendwie an­packen, aber sicher nicht in der von der Apothekerschaft gewünschten Weise. Auch aus dem Kabinett darf man wohl nicht auf viel Unterstützung hoffen. Der Punkt, an dem sich etwas bewegen lässt, ist das parlamentarische Verfahren. Daher bedeutet das Ende des Protestmonats mitnichten, dass der Protest vorbei ist. Er muss weitergehen! Wenn auch in anderer Form, zum Beispiel durch Gespräche und Vor-Ort-Termine. In jedem einzelnen Wahlkreis müssen die Apotheker:innen ihre Abgeordneten beackern und ihnen die Probleme schildern, sodass sie sie, wenn es drauf ankommt, immer noch auf dem Schirm haben und der Effekt der Novemberproteste nicht verpufft.

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