Wirtschaft

Redcare Pharmacy verringert Verluste

Schweizer Joint Venture gibt Auftrieb / 2023 bis zu 1,8 Millionen Euro Umsatz erwartet

ts | Der niederländische Arzneimittel-Versender Redcare Pharmacy hat seine endgültigen Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2023 vorgelegt. Trotz positiver Entwicklung steht in der Zwischenbilanz unter dem Strich immer noch ein Verlust.

Anfang Oktober hatte Redcare Pharmacy, das Unternehmen hinter Shop Apotheke, die vorläufigen Umsatz- und Kundenzahlen für das dritte Quartal 2023 und damit für die ersten neun Monate des Jahres vorgelegt. Demnach erreichte der Konzernumsatz im Jahresverlauf 1,27 Milliarden Euro im Vergleich zu 877 Millionen Euro in der Vorjahreszeit. Damit, so das Unternehmen, habe der aktuelle Neun-Monats-Umsatz das Niveau des gesamten Geschäftsjahres 2022 überschritten. Aufwärts ging es, wie berichtet, auch bei der Zahl der aktiven Kunden: Diese legte gegenüber den ersten neun Monaten 2022 um 1,6 Millionen auf 10,5 Millionen zu.

Mit den vergangene Woche präsentierten Zahlen gewährt Redcare Pharmacy auch einen Blick auf die Ertragslage. Demnach reduzierte sich das Nettoergebnis gegenüber der Vorjahreszeit dank des im Mai 2023 gegründeten Schweizer Joint Ventures Mediservice um 62,7 Millionen Euro, war mit -5,2 Millionen Euro aber immer noch negativ. Deutlicher fiel der Nettoverlust ohne Einrechnung von Mediservice aus – dieser betrug -59,7 Millionen Euro.

Das Bruttoergebnis hat sich nach Angaben des Unternehmens im bisherigen Jahresverlauf von 240 auf 319 Millionen Euro verbessert, wobei die Bruttomarge mit 25,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 27,4 Prozent gelegen habe. Dies resultiere aus der Einbeziehung der Mediservice-Umsätze mit rezeptpflichtigen Medikamenten, die im Vergleich zu anderen Produkten in der Regel geringere prozentuale Bruttomargen aufwiesen.

Hohe Abschreibungen

Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für die ersten neun Monate gibt das Unternehmen mit 26,9 Millionen Euro an gegenüber -29 Millionen Euro in der Vorjahreszeit. Die bereinigte Ebitda-Marge habe bei 2,9 Prozent gelegen, im dritten Quartal bei 3,2 Prozent.

Redcare berichtet, dass die Abschreibungen in den ersten neun Monaten 2023 um 10 Millionen Euro auf 38,7 Millionen Euro gestiegen sind. Diese Entwicklung resultiere aus den hohen Investi­tionen der vorangegangenen Geschäftsjahre. Zum Ende des Berichtszeitraums habe Redcare über Finanzmittel in Höhe von 226 Millionen Euro gegenüber 180 Millionen Euro am 31. Dezember 2022 verfügt.

Non-Rx-Wachstum von 20 bis 30 Prozent erwartet

Der Onlineversender bestätigt die am 1. August angehobene Prognose für das Gesamtjahr. Demnach sollen der Gesamt­umsatz bei 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro und das Non-Rx-Wachstum bei 20 bis 30 Prozent liegen. Die bereinigte Ebitda-Marge dürfte bei 1,5 bis 3 Prozent herauskommen. Die mittel- bis langfristige Ziel­setzung einer bereinigten Ebitda-Marge von mindestens 8 Prozent bleibe unverändert. |

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