Wirtschaft

Wie läuft das Jahr?

Marktdaten der Apotheken bis September 2023

tmb | Die Daten des Apothekenpanels von Insight Health zeigen für den September eine geteilte Entwicklung. Am Anfang des Monats sind die Vorzeichen gegenüber dem Vorjahr positiv, am Ende negativ. Dabei ist der Unterschied zwischen dem Anfang und dem Ende des Monats im OTC-Bereich stärker ausgeprägt als im Rx-Bereich.

Die jüngsten Daten beziehen sich auf die 36. bis 39. Kalenderwoche, also etwa den Monat September, genauer die Zeit vom 4. September bis 1. Oktober. Die vorige Betrachtung endete mit dem 3. September (siehe AZ 2023, Nr. 38, S. 4).

Rx: noch stabil – mit negativem Ausklang

In der 36. bis 38. Woche hat sich im Rx-Bereich die leicht positive Entwicklung der Paneldaten des Monats August fortgesetzt. Diese Daten sind jeweils Vergleiche zur Vorjahreswoche. Die Anstiege des Rx-Absatzes gegenüber dem Vorjahr lagen zwischen 2,4 Prozent (38. Woche) und 9,8 Prozent (37. Woche), die Anstiege des Rx-Umsatzes zwischen 6,2 Prozent (36. Woche) und 11,4 Prozent (37. Woche). Darauf folgte allerdings ein Einbruch in der 39. Woche mit 13,9 Prozent weniger Rx-Absatz und 7,3 Prozent weniger Rx-Umsatz als 2022 (siehe Abbildung 1). Daraus ergibt sich bis zum Ende der 39. Woche ein Anstieg des kumulierten Rx-Absatzes um 2,0 Prozent und des kumulierten Rx-Umsatzes um 3,7 Prozent, jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Für das laufende Jahr hat der September damit keinen nennenswerten zusätzlichen Impuls gebracht. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg der kumulierte Rx-Absatz bis zum Ende der 39. Woche um 3,7 Prozent, der kumulierte Rx-Umsatz um 22,1 Prozent.

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 1: Rx-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

OTC: Einbruch in der zweiten Septemberhälfte

Im OTC-Bereich dauerte die positive Entwicklung nur bis einschließlich der 37. Woche an. In den ersten beiden Septemberwochen stiegen der OTC-Absatz und der OTC-Umsatz gegenüber dem Vorjahr an. In den letzten beiden Septemberwochen folgte hingegen ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2022. In der 39. Woche sanken der OTC-Absatz und -Umsatz sogar zweistellig gegenüber 2022 (siehe Abbildung 2). Damit wurde der magere Absatz­gewinn aus dem bisherigen Jahresverlauf praktisch aufgezehrt. Am Ende der 39. Woche war der kumulierte OTC-Absatz des laufenden Jahres nur 0,1 Prozent höher als 2022. Der kumulierte OTC-Umsatz war 7,9 Prozent höher. Das spricht dafür, dass es den Apotheken bisher gelungen ist, im OTC-Bereich höhere Preise durchzusetzen. Nun zeichnen sich dabei allerdings Belastungen beim Absatz ab. Das kann ein proble­matisches Signal für die OTC-Preispolitik der Apotheken sein. Der kumulierte OTC-Absatz bis zum Ende der 39. Woche ist 6,1 Prozent niedriger als 2019, und der kumulierte OTC-Absatz ist nur 4,6 Prozent höher als 2019.

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 2: OTC-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: reale Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

Der parallele Einbruch im Rx- und im OTC-Bereich am Ende des Septembers passt nicht mehr in das Bild der vorigen Monate, die von einer Stagnation mit zeitweiligen Aufhellungen geprägt waren. Der Oktober muss zeigen, ob sich daraus ein neuer negativer Trend entwickelt.

Quelle: Insight Health

Abb. 3: So viele Einheiten haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat abgegeben. Ausgeschrieben die Zahlen für August 2023.

Quelle: Insight Health

Abb. 4: So viel haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat umgesetzt. Ausgeschrieben die Zahlen für August 2023.

Absolute Daten: Schwäche im August

Zuvor ist ein Rückblick in den August fällig, für den nun die absoluten Daten vorliegen, die Insight Health aus den Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im August 130,1 Millionen Einheiten abgesetzt und 6453,1 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 1,25 Prozent weniger Absatz und 0,2 Prozent weniger Umsatz als im Juli, obwohl der August zwei Arbeitstage (von Montag bis Freitag) mehr hatte, nämlich 23 im Vergleich zu 21. Damit ergeben die absoluten Daten für den August im Vergleich zum Juli ein schwaches Bild, während die Paneldaten mit dem Vergleich zum Vorjahr günstiger ausgesehen hatten (siehe AZ 38). Eine unpro­blematische Erklärung dafür könnten die Urlaube der verordnenden Ärzte im August sein. |

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