Ausbildung

Novellierung der Approbationsordnung – wie geht es weiter?

BAK-Positionspapier wird von DPhG-Fachgruppen unterstützt

du | Das Positionspapier der Bundesapothekerkammer zur Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker ist seit Anfang Mai verabschiedet. Beachtenswert war, dass es sich um einen Konsens aller beteiligter Gruppen handeln sollte. Die DPhG-Fachgruppen unterstützen das Papier. Allerdings hat der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) dem Papier die Zustimmung versagt, obwohl BPhD-Vertreter mit am Tisch saßen (DAZ 2022, Nr. 22, S. 18).

Die Vorsitzenden der Fachgruppe, Prof. Dr. Stefan Laufer, Tübingen, und Prof. Dr. Bernhard Wünsch, Münster, äußerten sich im Rahmen der Fachgruppe wie folgt: „In zahlreichen Sitzungen des ‚Runden Tisches‘, eingeladen von der Bundesapothekerkammer, und weiteren Sitzungen der ‚Task-Force‘, eingeladen vom Vorsitzenden der Konferenz der Fachbereiche Pharmazie, wurden die Eckpunkte einer potenziellen neuen Approbationsordnung für Apotheker diskutiert. Auf diese Weise wurde ein im Konsens erarbeitetes Positionspapier erstellt, das jetzt vorliegt. Ein zentraler Punkt in diesem Positionspapier ist die Verlängerung des Pharmaziestudiums auf 10 Semester. Mit dieser Verlängerung wird das Pharmaziestudium endlich vergleichbar mit den anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen an Universitäten, die alle eine Ausbildung von 10 Semestern umfassen. Ein weiterer Schritt in Richtung Stärkung der universitären Ausbildung ist die obligatorische wissenschaftliche Arbeit am Ende des Studiums. Eine solche Arbeit ist in allen anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen seit Langem eingeführt. Die Fachgruppe Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft hat das Positionspapier in ihrer Sitzung am 23. Mai 2022 intensiv diskutiert und unterstützt die im Konsens erarbeiteten Vorschläge dieses Papiers.“

Auch die Fachgruppe Pharmazeutische Biologie begrüßt den Konsens, ebenso die Fachgruppen Klinische Pharmazie und Pharmakologie und Toxikologie (DAZ 2022, Nr. 23, S. 51). Für Prof. Dr. Peter Langguth, den Vorsitzenden der DPhG-Fachgruppe Pharmazeutische Technologie, ist das Papier ein guter Kompromiss.

Er begrüßt die Aufnahme neuer und die Strukturierung bekannter Lehrinhalte bei 10 Semestern Studiendauer bis zum Ende des 2. Abschnittes und sieht darin eine überfällige Anpassung an die gestiegenen Anforderungen an den/die Apotheker*in. Im Bereich der Pharmazeutischen Technologie würden die physikalisch-chemischen Grundlagen enger mit den technologischen Lehrinhalten verknüpft und neue Themen aufgenommen. Ein Pharmaziestudium, das eine breite naturwissenschaftliche Bildung gewährleistet und klinische Aspekte der Arzneimittelanwendung berücksichtigt, sei attraktiv für Studieninteressenten und sichert den Zugang von Absolventen in die unterschiedlichen Bereiche der pharmazeutischen Tätigkeiten.

Geplant war vonseiten der Bundesapothekerkammer, mit dem Positionspapier auf das Bundesgesundheitsministerium zuzugehen und den Prozess der Novellierung in Gang zu setzen. Das scheint bislang nicht geschehen zu sein. Auch ist wohl noch offen, wie die Kritik des BPhD berücksichtigt wird. Antworten zum weiteren Vor­gehen sind laut ABDA-Pressestelle erst Ende August zu erwarten. |

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