DAZ aktuell

Paracetamol-Engpässe lösen

Alternativen und Rezepturen

eda/dm | Aus elf Anbietern wurden innerhalb von zwölf Jahren zwei: Für Unternehmen scheint es immer unattraktiver geworden zu sein, Paracetamol-Säfte herzustellen. Laut Pro Generika existiert nur noch ein Hauptanbieter am Markt. Wie lässt sich der Engpass lösen?

Das „Arznei-Telegramm“ wies Mitte April 2022 auf den Engpass bei Paracetamol-Säften hin. In einem Schreiben vom 1. April hatte Ratiopharm laut „Arznei-Telegramm“ das Versorgungsdefizit mit einer „kurzfristig extrem gestiegenen Nachfrage“ begründet und gleichzeitig erklärt, ab Mai 2022 wieder liefern zu können. 1A-Pharma hingegen kündigte an, aufgrund gestiegener Rohstoffpreise die Produktion ihres nicht lieferbaren Paracetamol-Saftes einzustellen. Nun erklärt der Branchenverband Pro Generika, dass nur noch Teva/Ratiopharm als einziger Hersteller „die Hauptlast der Versorgung“ stemme. Allein in den letzten zwölf Monaten sei der Wirkstoff Paracetamol um 70 Prozent teurer geworden. Gleichzeitig sei der Festbetrag seit zehn Jahren auf demselben Niveau (3,14 Euro) und führe dazu, dass Hersteller nur 1,36 Euro pro Flasche erhalten. Wie lässt sich aus Apothekensicht die Situation lösen? Alternativ könnte man auf Paracetamol-Zäpfchen oder flüssiges Ibuprofen ausweichen. Daneben existiert auch noch der Paracetamol-haltige Ben-u-ron-Saft von Bene Arzneimittel. Dessen Preis liegt mit 5,25 Euro aber deutlich über dem Festbetrag. Außerdem könnten Apotheken NRF-Rezepturen herstellen mithilfe des Trägers „Grundlage für Suspen­sionen zum Einnehmen NRF S.52.“, in dem Paracetamol als fein gepulverte Rezeptursubstanz mit einer Korngröße von < 100 µm oder Fertigarzneimittel-Tabletten eingearbeitet werden. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.