DAZ aktuell

Eine Win-Win-­Situation

Leichterer Arzneimittel-Austausch

ks/ral | Die seit knapp zwei Jahren bestehende Möglichkeit, nicht vorrätige oder nicht lieferbare (Rabatt-)Arzneimittel leichter in der Apotheke auszutauschen, verbessert die Patientenversorgung, ohne die Krankenkassen finanziell zu be­lasten – eine Win-Win-Situation.
Foto: DAZ/Alex Schelbert

Zu diesem Ergebnis ist eine Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) gekommen. Vor Inkraft­treten der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung mussten Apotheken in dem Fall, dass ein bestimmtes Arzneimittel nicht zu haben war, den Engpass in einem zeitaufwendigen Verfahren belegen, ehe sie mit dem Rezeptvermerk „Nichtverfüg­barkeit von Rabattarzneimitteln“ ein geeignetes Alternativpräparat abgeben konnten. Seit Ende April 2020 können sie Patienten direkt und ohne Wartezeit versorgen. Laut DAPI haben sich die wartezeitintensiven Fälle von 2 Millionen pro Monat zwischen Juli 2019 und März 2020 auf 1 Million von April bis Dezember 2020 halbiert – die beschleunigte Versorgung habe dagegen von 0,8 auf 1,6 Millionen zugenommen. ABDA-Präsidentin Gabriele Re­gina Overwiening fordert angesichts der Zahlen erneut, die Pandemie-Ausnahmeregelungen zu verstetigen. Die Analyse zeige, dass sich die Patientenversorgung dadurch verbessere und die Kassen „keine Angst vor Extra­kosten“ haben müssten.

Derzeit ist allerdings noch davon auszugehen, dass die Ausnahme­regelungen zum 31. Mai auslaufen. |

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