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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis Oktober 2022
Die Betrachtung in der vorigen Folge endete mit der 39. Kalenderwoche (siehe AZ 2022, Nr. 42, S. 4). Hier geht es um die 40. bis 43. Kalenderwoche, also die Zeit vom 3. bis 30. Oktober. In dieser Zeit weisen die Absatz- und Umsatzdaten im Rx- und im OTC-Bereich ähnliche Verläufe auf. In der ersten Oktoberwoche liegen alle Daten im Vergleich zum Vorjahr deutlich im Plus. Dabei war der Rx-Absatz um 8,2 Prozent und der Rx-Umsatz um 7,9 Prozent höher als im Vorjahr (siehe Abbildung 1). Der OTC-Absatz war sogar 11,4 Prozent und der OTC-Umsatz 14,3 Prozent höher als im Jahr zuvor (siehe Abbildung 2). In den beiden folgenden Wochen waren die Zuwächse im Rx-Bereich ähnlich hoch, im OTC-Bereich hingegen deutlich geringer. Beim OTC-Absatz war in der dritten Oktoberwoche sogar ein Rückgang um 0,1 Prozent zu verzeichnen. In der letzten Oktoberwoche folgte dann bei allen Daten ein deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr. Der Rx-Absatz sank in der letzten Oktoberwoche um 15,6 Prozent und der Rx-Umsatz um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 1). Der OTC-Absatz ging in derselben Woche um 14,4 Prozent und der OTC-Umsatz um 12,1 Prozent gegenüber 2021 zurück (siehe Abbildung 2). Soweit zum Verlauf im Oktober – zum Trend im Jahresverlauf sind die kumulierten Daten zu betrachten.
Rx: Das Plus schwindet
Der kumulierte Rx-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 43. Woche ist um 3,2 Prozent und der kumulierte Rx-Umsatz um 6,8 Prozent höher als im Vorjahr. Doch diese beiden kumulierten Daten waren im Jahresverlauf bereits höher. Der Rx-Bereich entwickelt sich also noch etwas besser als im Vorjahr, aber der Abstand zum Vorjahr schwindet im Herbst. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liegt der für die Apothekenhonorierung maßgebliche kumulierte Rx-Absatz bis zum Ende der 43. Woche nur 1,9 Prozent im Plus, der kumulierte Rx-Umsatz ist hingegen 17,7 Prozent höher. Letzteres belastet die Krankenkassen, aber es kommt den Apotheken kaum zugute.
OTC: Zäher Aufholvorgang
Der kumulierte OTC-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 43. Woche ist gegenüber 2021 um 12,9 Prozent und der kumulierte OTC-Umsatz um 10,5 Prozent gestiegen. Auch diese Werte waren im Juli bereits höher. Dies ähnelt der Entwicklung im Rx-Bereich. Doch im Unterschied zum Rx-Bereich wurden im OTC-Bereich noch nicht die Werte von 2019 erreicht. Der kumulierte OTC-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 43. Woche ist um 5,2 Prozent und der kumulierte OTC-Umsatz um 2,1 Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Hier geht der Aufholvorgang weiter. Die zuletzt genannten Werte waren Ende September tiefer im Minus.
September: Erholung vom August
Außerdem liegen nun die September-Werte zu den absoluten Daten vor, die Insight Health aus den Ergebnissen der Rechenzentren hochrechnet. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im September 139,0 Millionen Einheiten abgesetzt und einen Umsatz von 6410,3 Millionen Euro erzielt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 6,2 Prozent mehr Absatz und 6,6 Prozent mehr Umsatz als im schwachen August. Dabei hatte der September sogar einen Arbeitstag weniger als der August (22 statt 23, von Montag bis Freitag). Demnach haben sich die Apotheken im September von der Schwäche im August erholt. Doch die zuvor betrachteten relativen Daten zeigen, wie fragil diese Entwicklung ist.
OTC wächst vor Ort mehr als im Versand
Nun liegen auch die Daten für die ersten drei Quartale des Jahres zum Vergleich der Marktentwicklung von Vor-Ort-Apotheken und Arzneimittelversendern vor, die Insight Health in Zusammenarbeit mit DatamedIQ erhebt. Dabei werden jeweils 12-Monats-Zeiträume miteinander verglichen. Im 12-Monats-Zeitraum von Anfang Oktober 2021 bis Ende September 2022 betrug der OTC-Umsatz der Vor-Ort-Apotheken demnach 9109 Millionen Euro, gemessen an realen Apothekenverkaufspreisen. Dies waren 6,1 Prozent mehr als im Kalenderjahr 2021. Zugleich stieg der OTC-Umsatz der Versender im betrachteten 12-Monats-Zeitraum um nur 0,2 Prozent gegenüber dem Kalenderjahr 2021 auf 2607 Millionen Euro. Damit liegt das stärkere Wachstum bei den Apotheken vor Ort. Beim OTC-Absatz gibt es einen ähnlichen Trend, allerdings mit einem etwas geringeren Abstand. Beim Vergleich des betrachteten 12-Monats-Zeitraums mit dem Kalenderjahr 2021 betrug das OTC-Absatzwachstum in den Vor-Ort-Apotheken 7,9 Prozent, beim Versand 1,0 Prozent. |
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