Gesundheitspolitik

Dobbert: „Kalte Enteignung“

ks | Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, übt scharfe Kritik an der vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Erhöhung des Kassen­abschlags. Er spricht von einem „regelrechten Generalangriff auf die Apotheken, der ohne Frage eine weitere Schließungswelle nach sich ziehen wird“. Es sei ein „mehr als schlechter Witz“, dass das Ministerium davon spreche, bei den Apotheken „Effizienzreserven“ heben zu wollen. Dobbert: „Im Gesundheitssystem gibt es kaum einen Bereich, der so effizient arbeitet wie die Apotheken.“ Nur so könnten sie es angesichts der Inflation, der allgemeinen Preissteigerungen, der galoppierenden Energiepreise sowie der Erhöhungen der Gehälter schaffen, die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung aufrechtzu­erhalten. Dies gelte umso mehr, als dass ihr Honorar in den ver­gangenen 18 Jahren nur einmal (2012) um 3 Prozent angehoben wurde. Apotheken bräuchten jetzt mehr, nicht weniger Geld, betonte Dobbert. Der höhere Abschlag in Kombination mit den neuen Dienstleistungen führe aber dazu, dass Apotheken mehr leisten müssten – für das gleiche Geld. Zudem weist Dobbert darauf hin, dass in Brandenburg viele Apotheken von älteren Inhabern nicht mehr verkaufbar seien: „Das kommt einer kalten Enteignung gleich.“ |

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