Die Fett-weg-Spritze für Diabetiker

mab | Übergewichtigen Typ-2-Diabetikern fällt es oft extrem schwer, die überflüssigen Pfunde zu verlieren. Abhilfe könnte vielleicht der Antikörper Bimagrumab schaffen, der vor Kurzem in einer Phase-II-Studie an übergewichtigen Typ-2-Diabetikern getestet worden ist. Bereits in vorangegangenen Studien zeigte sich, dass der Antikörper, der den Activin-II-Rezeptor blockiert und das Wachstum der Skelettmuskulatur stimuliert, zugleich auch überschüssiges Fettgewebe reduzieren und eine vorhandene Insulinresistenz verbessern kann. Beste Voraussetzungen, um Bimagrumab an 75 Typ-2-Diabetikern mit einem durchschnittlichen Body-Mass-Index von 28 bis 40 und einem HbA_1C -Wert von 6,5 bis 10% zu erproben. Randomisiert bekamen 37 Teilnehmer in der Doppelblindstudie über 48 Wochen alle vier Wochen intravenös den Antikörper in einer 5%-igen Dextroselösung infundiert, die übrigen 38 Probanden bekamen nur Dextroselösung. Alle Probanden erhielten parallel eine Ernährungs- und Bewegungsberatung. Und tatsächlich, bei den 58 Probanden, die schlussendlich ausgewertet wurden, waren deutliche Unterschiede ersichtlich. Mit 7,5 kg (80%-Konfidenzintervall [KI]: -8,3 bis -6,6) verloren die mit dem Antikörper behandelten Diabetiker deutlich mehr Körperfettmasse im Vergleich zur Placebogruppe (-0,18 kg; 80%-KI: -0,99 bis -0,63). Auch der Taillenumfang nahm um 9 cm ab (vgl. Placebo: 0,5 cm). Dafür nahm die fettfreie Masse bei den mit Bimagrumab behandelten Probanden um 1,7 kg (80%-KI: 1,1 bis 2,3) zu, in der Placebogruppe nahm diese um -0,4 kg ab (80%-KI: -1 bis -0,01). Aber auch bezüglich der glykämischen Kontrolle konnte der rekombinante Antikörper punkten und reduzierte den HbA_1C-Wert in der Verum Gruppe um durchschnittlich 0,76 Prozentpunkte (vgl. Placebo: - 0,004; p = 0,005). Insgesamt waren in allen Studien zu Bimagrumab zwei Fälle von Pankreatitis gesehen worden, die nun weiter untersucht werden sollen. Die Forscher sind jedoch optimistisch, dass die Hemmung des Activin-II-Rezeptor-Signalwegs ein neuer Therapieansatz bei stark übergewichtigen Patienten sein könnte. Dies müssen nun weitere Studien belegen. |